Unterwegs Ausgabe 1 2025

Von knackigen Charmebolzen, elektrisierenden Rockstars und der Quadratur des Kreises
Ich muss Ihnen ein Geständnis machen: Ich bin kein Fan von Künstlicher Intelligenz (KI) bzw. Chat GPT – auch wenn mich viele Kolleg:innen immer wieder davon versuchen, zu überzeugen. Nichtsdestotrotz versuche ich ab und an mein Glück – und bin regelmäßig frustriert. Für die Coverstory dieser Ausgabe ab Seite 12 habe ich es mal wieder versucht. Aber ich kann Ihnen versichern: der Beitrag über SAF-Holland ist ganz traditionell entstanden, mit meiner (in aller Bescheidenheit) menschlicher Intelligenz und ganz altmodisch recherchiert.
Was man der künstlichen Intelligenz zugutehalten muss: Sie ist höflich. Auf meine Anmerkung: „Ich glaube nicht, dass Holland eine holländische Firma ist.“ Lautete die Antwort: Vielen Dank für den Hinweis! Offensichtlich muss man der künstlichen Intelligenz erst noch beibringen, dass Holland eine Kleinstadt im US-Staat Michigan ist. In diese Rolle wollte ich aber nicht schlüpfen. Wo sich KI auch schwer tun wird: sich die Expertise und Wortgewandtheit unseres Testfahrers Gregor Soller anzueignen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in absehbarer Zeit hier die KI ihm das Wasser reichen wird. Aber wer weiß…
Wer 2025 darüber nachdenkt, sich ein E-Auto zuzulegen, sollte sich auf jeden Fall die Seiten 20/21 zu Gemüte führen. Hier gibt Soller einen Überblick über die Neuheiten, die unter 30.000 Euro liegen. „Knackig, griffig und nach Leder duftend“ – ein kleiner Charme-Bolzen aus Frankreich hat es unserem Test-Fahrer besonders angetan. Doch noch begeisterter ist Soller vom Enroq – siehe S. 30. Dem Kompakten aus tschechischer Produktion bescheinigt er, dass Skoda damit einen elektrischen Absatzrockstar kreiert hätte. Für 99 % der Autofahrer sei er das ideale Auto. Das ist doch mal eine Ansage!
Und noch ein Geständnis: ich halte mich nicht an die „Von-O-bis-O-Regel“, also die Regel, die besagt, dass man von Oktober bis Ostern mit Winterreifen fahren sollte. Ich habe es heuer geschafft, den Termin genau am Tag des ersten Schnees zu vereinbaren, am 22. November. Punktlandung also ;-) Mit Interesse habe ich den Artikel über die Ganzjahresreifen gelesen: „die Quadratur des Reifens“ ab S. 16. Ich gehöre definitiv in die Gruppe der 61,6 % der Befragten, die sich vorstellen könnten, auf Ganzjahresreifen umzusteigen, denn zweimal im Jahr knapp 50 Euro für den Reifenwechsel zu löhnen, lässt meine Laune jedes Mal noch tiefer sinken. Den Reifenherstellern bescheinigt der Autor, dass sie es immer wieder schaffen, eigentlich sich widersprechende Eigenschaften stets zu verbessern – Hut ab! Und dass sie dabei an Entwicklungen arbeiten, die die Reifen „grüner“ machen sollen, ist ebenfalls lobenswert. Im Projekt „Sample“ wird daran gearbeitet, den Weg zu biologisch abbaubaren Reifenverschleißpartikeln zu ebnen – Details dazu siehe S. 18. Dass Reifen auch auf der Rennstrecke eine wichtige Rolle spielen, weiß man. Welchen eindrucksvollen Auftritt die Reifen von Hankook wieder hingelegt haben, darüber berichten wir auf S. 34.
Bleiben Sie weiterhin gut in der Spur und bleiben Sie uns auch 2025 als Leser:innen treu. Wir bleiben weiterhin für Sie nah dran an Truckern und Truckerinnen (siehe Interview mit Anna Harabchuk, S. 32) und den Trends bei E-Autos und der Welt des Schwerlastverkehrs. Gucken Sie gerne mit uns ins Innenleben der Trucks und erfahren Sie mehr über die Geschichte von SAF-HOLLAND, die schon im vorletzten Jahrhundert mit Erfindungen für Pferd und Pflug begann.
Viel Spaß bei der Lektüre und einen reibungslosen Start ins neue Jahr wünscht Ihnen
Ihre Susanne Frank
redaktion@unterwegs-auf-der-autobahn.de