Gewagt, gewonnen: René Rast triumphiert im DTM-Krimi von Hockenheim

Bert Brandenburg

Mit Köpfchen und Knöpfchen zum ersten Saisonsieg: René Rast (GER, Audi) hat im Sonntagsrennen der DTM auf dem Hockenheimring eine Aufholjagd der Superlative abgeliefert. Der DTM-Champion von 2017 war lediglich vom 16. Startplatz aus ins Rennen gegangen, nutzte eine Safety-Car-Phase für einen Extra-Stopp und deklassierte mit dem zusätzlichen Satz frischer Hankook-Slicks die Konkurrenz.

Diese Zwei-Stopp-Strategie zahlte sich aus, sodass der 32-Jährige nach 37 Runden seinen elften Sieg in der wohl populärsten internationalen Tourenwagenserie feiern konnte. Nach dem Regenrennen am Samstag kam beim Sonntagslauf der Trockenreifen des exklusiven DTM-Partners Hankook zum Einsatz und lieferte allen Fahrern das gewohnt hohe Grip-Level.

Stets eine bis eineinhalb Sekunden schneller als seine Gegner, überholte auch mit dem Einsatz von DRS („Drag Reduction System“) einen Konkurrenten nach dem anderen. Nico Müller (SUI, Audi) und Robin Frijns (NED, Audi) fuhren nach packenden Positionskämpfen mit Philipp Eng (AUT, BMW) auf das Podium.

Auf Regen folgt Sonne: Philipp Eng – Pechvogel, Pole-Position, und beinahe aufs Podium

Für Philipp Eng entwickelte sich der Rennsonntag zur Wiedergutmachung für einen verkorksten Samstag. Nachdem der Österreicher mit Sensorik-Problemen im Motorenumfeld in regennassen Bedingungen zu den Verlierern am Samstag zählte, brachte Sonnenschein am Sonntag das Glück zurück. Am Vormittag fuhr Eng auf die Pole-Position, startete furios ins Rennen und führte es lange Zeit an. Nach dem Pflichtstopp musste er allerdings den Audi-Fahrern Rast, Müller und Frijns den Vortritt lassen. Als bester BMW-Vertreter blieb ein starker vierter Rang.

Auch Aston Martin schrieb die Geschichte des guten Einstandes vom Samstag fort: Paul Di Resta (GBR) stoppte unmittelbar vor dem Einsatz des Safety-Cars und profitierte damit von seiner idealen Position auf der Strecke. Ab Runde 24 sammelte der Schotte die ersten Führungskilometer mit dem neuen Hersteller in der DTM. Auch Di Resta entschied sich für eine Zwei-Stopp-Strategie und fuhr so auf Rang sieben.

Die DTM ist vom 17. bis 19. Mai das nächste Mal am Start. In Zolder (Belgien) werden dann die Saisonrennen drei und vier ausgetragen. SAT.1 wird von beiden Rennen wie gewohnt jeweils ab 13:00 Uhr live berichten.

 

 
Die DTM ist angesichts von 610 PS Leistung, neuer Zwei-Liter-Turbo-Motoren-Formel und 1,6 kg/PS Leistungsgewicht die schnellste DTM aller Zeiten. Foto: Hersteller und DTM
Die DTM ist angesichts von 610 PS Leistung, neuer Zwei-Liter-Turbo-Motoren-Formel und 1,6 kg/PS Leistungsgewicht die schnellste DTM aller Zeiten. Foto: Hersteller und DTM
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Manfred Sandbichler, Hankook Motorsport Direktor Europa:„Das war ein sensationelles Rennen von René Rast, der gezeigt hat, wie wichtig die Reifenstrategie bei der hohen Leistungsdichte in der DTM ist. Man hat gesehen, dass mit dem Hankook Rennreifen sowohl Ein-Stopp als auch Zweit-Stopp-Strategien möglich sind und zum Erfolg führen. Während René Rast mit zwei Boxenstopps gewann, wurden Nico Müller und Robin Frijns mit je einem Stopp Zweiter bzw. Dritter. Nach dem Regenrennen am Samstag kam heute der Trockenreifen von Hankook zum ersten Mal in dieser Saison zum Einsatz und hat die hohen Belastungen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Hockenheim

René Rast (Audi): „Das war ein unglaubliches Rennen. Ich bin heute mit insgesamt drei Reifensätzen von Hankook gefahren und hatte mit keinem irgendwelche Probleme. Alle waren gleich schnell. Ich habe von der Safety-Car-Phase profitiert und von den frischen Hankook Reifen, mit denen ich nach meinem ersten Boxenstopp so richtig durchs Feld pflügen und mich an die Spitze setzen konnte. Danach kam es darauf an, nicht zu aggressiv zu fahren, um den Reifenverschleiß zu minimieren. Wir wollen ja, dass der Fahrer in der DTM großen Einfluss auf das Rennen hat und das passiert über das Reifenmanagementsehr gut gemeistert.“