300 Kilometer im Jahr

Wenn die Sonne scheint, haben sie Pause. Doch wenn der Regen auf die Windschutzscheibe prasselt, ist es nahezu lebenswichtig, dass die Wischblätter in guter Verfassung sind. Daher raten die TÜV-Experten, sie pfleglich zu behandeln und auszutauschen, bevor der Verschleiß zu groß ist.

Bei jedem Wischvorgang legt der Scheibenwischer rund 1,60 Meter zurück in etwa zwei Sekunden | Bild: pixabay.com
Bei jedem Wischvorgang legt der Scheibenwischer rund 1,60 Meter zurück in etwa zwei Sekunden | Bild: pixabay.com
Redaktion (allg.)

Interessantes Detail: Bei jedem Wischvorgang legt der Scheibenwischer rund 1,60 Meter zurück in etwa zwei Sekunden. Das entspricht knapp drei Kilometer pro Stunde. Rechnet man nun mit etwa 50 zweistündigen Regenfahrten pro Jahr, addieren sich fast 300 Kilometer beisammen.

Gute Sicht im Regen ist abhängig von einem Hundertstelmillimeter. Denn so schmal ist die Auflagefläche des Wischblatts auf der Scheibe. Bei der Herstellung wird die Wischlippe zumindest bei Markenfabrikaten auf ein Tausendstelmillimeter genau geschliffen. Auf der Scheibe verformt sie sich ein wenig unter der Anpresskraft des Wischarms und kann dann das Wasser perfekt abziehen. „Damit das so bleibt, sollten Autofahrer ein paar Punkte beachten“, rät Eberhard Lang von TÜV SÜD. Er empfiehlt, die Wischer mehrmals jährlich zu überprüfen, bei Bedarf zu ersetzen und dabei Produkte renommierter Marken zu bevorzugen: „Deren höherer Preis lohnt sich in der Regel schon wegen der längeren Lebensdauer und der besseren Wischergebnisse.“

Die Übeltäter sind ausgemacht: Insekten, Laub und Eis

Sind es zu den wärmeren Jahreszeiten vor allem die harten Insektenüberreste, die den filigranen Silikonlippen zusetzen, so machen in den kälteren Jahreszeiten Eisreste ihnen den Garaus. Fremdkörper wie herbstliches Laub oder kleine Zweige, die während der Fahrt unter die Gummis geraten, sollten alsbald vorsichtig entfernt werden. „Einmal mit einem weichen und feuchten Lappen den Gummi entlangfahren, reicht schon aus“, erläutert Lang.
Grundsätzlich benötigen Wischergummis für einen verschleißarmen Lauf viel Wasser. Fremdkörper wie Sand, Eis, grober Schmutz, aber auch eine trockene Scheibe verkürzen die Lebensdauer des Wischergummis, weil dadurch die empfindliche Dichtlippe Schaden nimmt, die für den lückenlosen Kontakt zum Glas zuständig ist. „Deshalb sollten Autofahrer nach kalten Nächten darauf achten, dass überfrorene Scheiben vor dem Einschalten der Wischer vollständig aufgetaut und Eisreste restlos entfernt sind“, erinnert der TÜV SÜD-Fachmann. Wer den Wischer als Scheibenreiniger nutze, sollte stets viel Wasser aus der Scheibenwaschanlage zugeben. Besser aber ist es, groben Verschmutzungen mit Wasser und Schwamm zu Leibe zu rücken.

Schlieren künden vom nahen Ende

Das Ende ihrer Funktionsfähigkeit kündigen die Wischergummis durch Streifen oder Schlieren auf der Scheibe an. Spätestens dann ist ein Austausch fällig. Bei der Hauptuntersuchung (HU) stellen verschlissene Wischergummis nur einen geringen Mangel dar und stehen der Vergabe der Prüfplakette nicht entgegen. Ein Risiko für die Verkehrssicherheit bleiben sie gleichwohl. Schlieren auf der Scheibe verschlechtern bei Nässe die Sicht und erhöhen bei Dunkelheit die Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge. Im schlechtesten Fall können sie die Fahrt gefährliche Sekunden lang in einen Blindflug verwandeln.

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