350 kW-Säulen: Aral baut Schnellladenetz weiter aus

Das Aufladen bei Aral soll künftig an 350 Kilowatt-Chargern in zehn Minuten für 350 Kilometer Reichweite ermöglichen. Langfristig sind mehrere hundert Standorte geplant - und Vorteile für Flottenkunden.

Bisher schafft zwar kein Serienmodell die 350 kW Ladeleistung, aber das kann sich schnell ändern. Aral will da gewappnet sein und plant langfristig mehrere hundert Standorte. | Foto: Aral
Bisher schafft zwar kein Serienmodell die 350 kW Ladeleistung, aber das kann sich schnell ändern. Aral will da gewappnet sein und plant langfristig mehrere hundert Standorte. | Foto: Aral
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Mineralölkonzern BP und seine deutsche Tochter Aral hat ein weiteres Investment in ultraschnelle E-Ladesäulen angekündigt und plant innerhalb der nächsten zwölf Monate die Inbetriebnahme von über 100 Ladepunkten an Aral Tankstellen in Deutschland. Die geplanten Ladesäulen werden in Eigenregie betrieben, liefern einhundert Prozent Ökostrom und verfügen über eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt Sie gehören damit zu den so genannten High-Power-Chargern (HPC) oder Ultra-Fast-Chargern (UFC).

Die entsprechende Ladetechnik im Fahrzeug vorausgesetzt, könne das Fahrzeug innerhalb von zehn Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern laden, verspricht der Anbieter. An rund dreißig ausgewählten Aral Tankstellen – vorwiegend an Autobahnen, Bundesstraßen und in Großstädten – sollen binnen eines Jahres jeweils zwei Säulen mit je zwei Ladepunkten ans Netz gehen. Je nach Fahrzeugkonfiguration ist somit das gleichzeitige Aufladen von vier Elektroautos pro Standort möglich.
 

Man habe an fünf Pilotstationen im letzten Jahr wertvolle Erfahrungen sammeln können, die nun in unsere weitere Planung einfließen und wolle das Stromladen noch stärker in das Gesamtangebot der Stationen integrieren. Zudem soll die Verkehrsführung auf dem Tankstellengelände verbessert und eine Überdachung angeboten werden, erklärte Aral-Vorstand Patrick Wendeler an.

„Wir möchten ein führender Anbieter von ultraschnellen Ladestationen sein und sind als Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft eine ideale Anlaufstelle für das schnelle Laden unterwegs“, kündigt Wendeler weiter an.

An folgenden Aral Tankstellen sind bereits Ultraschnellladesäulen in Betrieb:

• Baden-Württemberg: Nellinger Straße 24, 89188 Merklingen

• Bayern: Mainfrankenpark 24, 97337 Dettelbach

• Mecklenburg-Vorpommern: Rudolf-Diesel-Str. 2, 19243 Wittenburg

• Nordrhein-Westfalen: Castroper Hellweg 111, 44805 Bochum

• Sachsen: Bierweg 6, 04435 Schkeuditz

Die  nächsten  zwei  Ladestationen  sollen in  den  folgenden  Wochen  in  Wuppertal  (Nordrhein-Westfalen) und Wollin (Brandenburg) ans Netz. Die genaue Reihenfolge der Inbetriebnahme  der  weiteren  Anlagen  hängt  unter  anderem  vom  Netzausbau  ab. 

Unterschiedliche Bezahlmethoden

Den Kunden der HPC-Säulen stehen verschiedene Zahlungsoptionen direkt am Gerät zur Verfügung: Unter anderem über ein Kreditkartenterminal oder eine mobile Bezahl-Webseite mit einem QR-Code, über eine Ladekarte oder App eines Mobilitätsdienstleisters im Hubject-Verbund oder über die Aral Fuel & Charge- Karte für Geschäftskunden. Ab 2021 werde man auch eine eigene Elektro-Mobilitäts-App für Zahlungen anbieten, so die Ankündigung. Zudem will man gewerblichen Flottenkunden mit dem Aral Fuel & Charge Angebot eine flexible Komplettlösung bieten – sowohl für das Laden von Strom als auch für konventionelle Kraftstoffe. Europaweit sollen sie dann an mehr als 110.000 Ladepunkten aufladen sowie Wandladestationen für zu Hause und den Arbeitsplatz erhalten können.

Printer Friendly, PDF & Email