Alfa Romeo: Aus Milano wird Junior!

Kein Scherz: Ein ein italienischer Regierungsbeamter erklärte, dass die Verwendung der Modellbezeichnung Milano für den kürzlich vorgestellten neuen Kompakt-SUV gesetzlich untersagt ist. Weshalb er in „Junior“ umbenannt wird!

 

Wohl dem, der jetzt einen auf die Seite gebracht hat: Alfa Romeo nennt den "Milano" tatsächlich in "Junior" um! | Foto: Alfa Romeo
Wohl dem, der jetzt einen auf die Seite gebracht hat: Alfa Romeo nennt den "Milano" tatsächlich in "Junior" um! | Foto: Alfa Romeo
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Eigentlich ein perfektes Marketing: Alfa Romeo nennt den gerade vorgestellten Milano in Junior um! Der vom Publikum ausgewählte Modellname wurde gewählt, um die Stadt zu ehren, in der die Geschichte von Alfa Romeo im Jahr 1910 begann. Es war nicht das erste Mal, dass Alfa Romeo die Öffentlichkeit bei der Wahl eines Autonamens um ihre Meinung gebeten hat. Dies geschah bereits 1966 mit dem Spider, für den das Publikum den Namen Duetto wählte. Obwohl Alfa Romeo der Meinung ist, dass der Name alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, hat Alfa Romeo beschlossen, ihn im Sinne gegenseitigen Verständnisses von Milano in Junior zu ändern.

Und dank einer langen Liste von Namen, aus der Alfa Romeo wählen konnte, war die Namensänderung keine Herausforderung. Die aus den Vorschlägen der Öffentlichkeit als Favoriten ausgewählten Namen beinhalteten auch den historischen Namen Junior. Jean-Philippe Imparato, CEO Alfa Romeo kommentierte dann auch wortreich:

„Wir sind uns vollkommen bewusst, dass dieser Moment in die Geschichte von Alfa Romeo eingehen wird. Es ist ein Moment großer Verantwortung. Die Wahl des Modellnamens Junior ist logisch, da er eng mit der Geschichte unserer Marke verbunden ist. Der Name Junior zählte von Anfang an zu unseren Favoriten und zu den Favoriten des Publikums. Als Team entscheiden wir uns erneut dafür, unsere Leidenschaft für die Marke zu teilen und das Produkt sowie unsere Kunden in den Vordergrund zu stellen. Wir haben uns entschlossen, den Namen zu ändern, obwohl wir dazu nicht verpflichtet sind. Wir bewahren die positiven Emotionen, die unsere Automobile immer hervorgerufen haben, und wollen jegliche Kontroverse vermeiden. Die Aufmerksamkeit, die wir in den letzten Tagen für unseren neuen Kompaktwagen erhalten haben, ist überwältigend. Unser Internetauftritt verzeichnete eine noch nie dagewesene Anzahl von Besuchen, die zeitweise sogar zum Absturz der Seite führte.“

Und Stefano Odorici, Präsident des Verbandes der italienischen Alfa Romeo Händler, erklärt trocken:

„Junior und Milano sind beides schöne Bezeichnungen, die ihre Wurzeln in der Geschichte der Marke Alfa Romeo haben. Es ist kein Zufall, dass diese beiden Namen zu den Publikumslieblingen gehörten.“

Die Bezeichnung Junior verwendete Alfa Romeo erstmals im Jahr 1966. Sie wurde gewählt für eine Variante des Coupés Alfa Romeo Giulia Sprint GT, die vor allem ein jüngeres Publikum ansprach. Dem Alfa Romeo GT 1300 Junior folgte bald der Alfa Romeo Spider 1300 Junior. Beide Modelle zeichneten sich durch spezifische Karosseriedetails und eine neue Motorvariante aus: Der Vierzylinder mit einem Hubraum von 1.290 Kubikzentimetern rundete das Angebot nach unten ab. Mit 89 PS erreichte der Alfa Romeo GT 1300 Junior eine Höchstgeschwindigkeit von über 170 km/h und erreichte damit nahezu das Fahrleistungen des 1600er Modells. Mit mehr als 92.000 verkauften Exemplaren wurde der Alfa Romeo GT 1300 Junior zum Bestseller dieser Modellreihe und zu einem Statussymbol seiner Zeit.

Was bedeutet das?

Marketing-Gag oder Realität? In aktuellen Zeiten schlägt die Politik wilde Haken – und macht aus dem Alfa Romeo Milano, der schon eeeeewig so angekündigt wurde, einen „Junior“. Nachdem der eh nicht in Mailand gebaut wird und der „Junior“ des Programms ist, vielleicht gar der passendere Name? Und wohl dem, der jetzt schnell einen der allerersten Vorserien-Milanos mit Original-Schriftzug verschwinden lassen kann!

 

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