Autogipfel Masterplan Ladeinfrastruktur und Entscheidung um das VDA-Präsidentenamt

Bundeskanzlerin Frau Merkel besucht die indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Zur Delegation der Reisegruppe gehören auch Manager von Siemens und dem Kartendienst Here, der gemeinsamen Tochter der deutschen Autohersteller. Die Wirtschaftsbeziehungen entwickelten sich sehr dynamisch. Das Handelsvolumen hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. Nach der Rückkehr beginnt ein neuer Autogipfel.

Autogipfel Masterplan Ladeinfrastruktur und Entscheidung um das VDA-Präsidentenamt. Foto: VDA
Autogipfel Masterplan Ladeinfrastruktur und Entscheidung um das VDA-Präsidentenamt. Foto: VDA
Bert Brandenburg

Dennoch sieht sie für die Weiterentwicklung der Beziehungen noch enormes Potenzial, zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur, der Energieversorgung und der Umwelttechnologie. Nachdem auch andere Industrienationen dieses Potenzial erkannt hätten, treffe Deutschland hier auf starke Wettbewerber. „Wir bitten um faire Chancen“, sagte die Kanzlerin und fügte hinzu: „So wie ich die Lage einschätze, stehen uns die Türen offen.“

Es geht in Indien darum, wie die Unternehmen, die OEMs und die Zulieferindustrie mit den neuen Technologien die Mobilität der Zukunft auf dem Subkontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen mitgestalten kann. Also um die konkrete Frage wie Indien die Staus und die Luftverschmutzung in den Griff bekommt. Bei der Elektromobilität ist Indien wie Deutschland ähnlich spät dran und beginnt erst jetzt mit der Umsetzung in den Megacities.

Angela Merkel hat nach Ihre Rückkehr am Montag gleich den nächsten wichtigen Termin. Sie trifft im Kanzleramt die Chefs von BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen, Bosch, Continental und ZF zum nächsten Autogipfel. Auf TOP 1 der Agenda steht der „Masterplan Ladeinfrastruktur“. Um E-Autos auf deutschen Straßen mit dem Strom zu versorgen, sollen 3 Milliarden Euro investiert werden.

Elektromobilität, das neue Online-Kaufverhalten und allgemeine Wirtschaft belasten die Hersteller. Damit die elektrischen Autos ein Erfolg werden, benötigt Deutschland eine gut ausgebaute und flächendeckende Ladeinfrastruktur. Dafür legt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Entwurf für den Aufbau von Ladestationen vor. Elektrofahrzeuge sollen noch attraktiver werden und die dafür notwendige Infrastruktur ist der Schlüssel für den Durchbruch der Elektromobilität.

Am Rande des Gipfels soll es dann auch um die offene Stelle des VDA-Präsidenten gehen. Auf die aktuellen Presseberichte und Spekulationen folgte vom Geheimfavorit Gabriel sein Dementi. „Es habe keine formellen Gespräche über den Vorsitz des Automobilverbands mit ihm gegeben“, sagt Sigmar Gabriel. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte berichtet, der Ex-Außenminister sei einer von zwei Kandidaten für den Chefposten. Die andere Kandidatin sei wohl die frühere CDU-Politikerin Hildegard Müller.  

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