Baden-Württemberg startet Ausschreibung für Lkw-Stellplätze

Das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg sucht in einer öffentlichen Ausschreibung Unternehmen wie Speditionen und Logistiker, Kommunen oder Private, die ihre vorhandenen Flächen als Lkw-Stellplätze zur Verfügung stellen können. Die Bewerbungen können bis Ende Dezember 2019 formlos an das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg übersandt werden, so die Mitteilung.

Die eingehenden Vorschläge werden dann von der Straßenbauverwaltung gesichtet und bewertet und von dieser geeignete Flächen als Lkw-Stellfläche hergerichtet. Die genauen Regelungen seien laut Landesverkehrsministerium im Einzelfall zu vereinbaren. Landesverkehrsminister Winfried Hermann:

„Wir stehen bereits im engen Kontakt mit dem Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg und mit dem Transportgewerbe. Wir bemühen uns auch, mit diesen Partnern Ideen zu entwickeln. Es zeichnet sich ab, dass wir alleine das Lkw-Stellplatz-Problem nicht lösen werden. Ich habe mich daher für einen unkonventionellen Weg entschieden. Wir starten jetzt eine Ausschreibung für Parkflächen in der Nähe von Autobahnanschlussstellen. Kommunen, Gewerbetreibende und Private können ihre Parkmöglichkeiten dem Land anbieten. Ich freue mich, auf die hoffentlich zahlreichen Angebote!“

Hintergrund ist die dringend notwendige Ausweitung der Lkw-Stellplätze an den Autobahnen. Die Erweiterung bestehender Parkplätze sei schwierig und würde häufig auf Ablehnung bei den nahegelegenen Kommunen stoßen. Landesverkehrsminister Winfried Hermann:

„An den Autobahnen in Baden-Württemberg fehlen nach der Prognose des Bundes bis 2025 mehr als 2.300 Lkw-Stellplätze. Wir arbeiten daher mit Hochdruck daran, neue, zusätzliche Lkw-Stellplätze zu schaffen. Die Not der Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer bei der Parkplatzsuche ist groß. Es gibt aber bereits bestehende Flächen, die genutzt werden könnten. Mit unserer Ausschreibung wollen wir das Parkplatzangebot ohne weitere Flächenversiegelung ausweiten und zugleich eine soziale Tat für die Lkw-Fahrer umsetzen.“

In den zurückliegenden Jahren konnten mehr als 120 Stellplätze pro Jahr durch Verdichtung, Erweiterung und den Neubau von Rastanlagen hergestellt werden. Dafür wurden in den vergangenen Jahren über 12 Millionen Euro jährlich investiert.

Hierbei werden auch alternative Lösungsansätze genutzt, wie die telematische Verkehrssteuerung, das Kompaktparken und Rückwärtseinparken an PWC-Anlagen, wie die Pilotanlage an der A 5, PWC Höfenschlag. Allerdings machen die Gesetzgebung, die aufwendigen Verfahren bis zur Erlangung des Baurechts und die Tatsache, dass Rastanlagen im jeweiligen Raum oft unerwünscht sind, den Neu-, Aus- und Umbau von Rastanlagen laut Landesverkehrsministerium langwierig und nur schwer durchsetzbar.