BMW 5er: Teilautomatisiert bis 130 km/h in Deutschland unterwegs
Großer Erfolg für das BMW-Entwicklungsteam um Projektleiter Andreas Holzinger: Das (teil)automatisierte Fahren kommt wieder einen Schritt voran. Denn das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat BMW jetzt die entsprechenden Ausnahmegenehmigungen erteilt. Damit können Kunden im neuen 5er den neuen BMW Autobahnassistenten nutzen. Er erlaubt, während der Fahrt die Hände vom Lenkrad zu nehmen und in einer komfortablen Position abzulegen. Die erstmals angebotene Ausführung des BMW Autobahnassistenten wird zudem um eine Weltneuheit ergänzt: den aktiven Spurwechselassistenten mit Blick-Bestätigung.
Nach vielen Tests ist man bei BMW mehr als zufrieden
Nach eigenen Tests übergab BMW entsprechend ausgestattete Fahrzeuge auch an die Behörde, die sich selbst vom Funktionieren des Systems überzeugen konnte. Mit seinen Entscheidungen bestätigt das KBA jetzt offiziell die zuverlässige Funktionalität sowohl des Autobahnassistenten als auch des aktiven Spurwechselassistenten in der neuen BMW 5er Limousine. Der BMW Autobahnassistent, der neben der Geschwindigkeits- und Abstandsregelung beim Fahren mit bis zu 130 km/h auch die Lenkaufgaben übernimmt, ist bislang bereits in den USA und in Kanada verfügbar. Dort kann er unter anderem in der BMW 7er Reihe genutzt werden. In Deutschland ist die neue BMW 5er Limousine das erste Fahrzeug, das dieses besonders intensive Erlebnis des teilautomatisierten Fahrens ermöglicht.
Der Autobahnassistent kann als Zusatzfunktion des Lenk- und Spurführungsassistenten auf Autobahnen mit „baulich voneinander getrennten Richtungsfahrbahnen“ - so heißen meist vierspurige Fernstraßen und Autobahnen offiziell - genutzt werden. Seine Verfügbarkeit wird dem Kunden auf dem Information Display angezeigt. Auf entsprechend ausgewiesenen Strecken kann der Fahrer seine Hände auch über einen längeren Zeitraum vom Lenkrad nehmen und komfortabel positionieren. Allerdings muss er dabei das Verkehrsgeschehen aufmerksam verfolgen und stets in der Lage sein, die Lenkaufgabe wieder zu übernehmen. Dies wird mithilfe einer intelligenten Aufmerksamkeitskamera kontinuierlich überwacht. Und die lässt sich nicht täuschen, wie Projektleiter Andreas Holzinger aus eigener Erfahrung weiß: Selbst mit den meisten Sonnenbrillen kann die Kamera noch erkennen, wohin der Fahrer blickt.
Spurwechsel? Ein Blick genügt!
Auch ein Spurwechsel klappt, ohne dass der Fahrer dazu wieder zum Lenkrad greifen muss. Der aktive Spurwechselassistent kann im Geschwindigkeitsbereich von 60 km/h bis zu 180 km/h genutzt werden: Sofern die Verkehrslage es zulässt, führt er die beispielsweise für ein Überholmanöver notwendigen Lenkbewegungen und Anpassungen der Geschwindigkeit aus. Das System kann Spurwechsel auch aktiv anbieten – wenn man zum Beispiel auf ein viel langsameres Fahrzeug aufläuft. Die Kameras checken dann das Feld hinter dem Auto ab und bieten, sofern da genug Platz ist, einen Spurwechsel an. Um den zu bestätigen, genügt jetzt eine Blick-Bestätigung des Fahrers in den Außenspiegel. Eine Bestätigung des Spurwechselvorgangs mit dem Blinker ist damit nicht mehr notwendig, aber weiterhin möglich.
„Nix is umsonst“: Aufwendige Hard- und Software im Hintergrund
Basis dafür ist unter anderem ein neues Software-Stack, eine leistungsstarke Rechenplattform und eine Anbindung an die BMW Cloud über den Mobilfunkstandard 5G. Der Technologiebaukasten umfasst darüber hinaus Kameras, Ultraschall- und Radarsensoren der jüngsten Generation. Eine Live-HD-Karte mit exakten Streckenverläufen, die permanent mit einer hochgenauen GPS-Ortung abgeglichen wird, und eine 360°-Sensorik führen zu einer präzisen Positionsbestimmung und Umfeldüberwachung. Regelmäßige Remote Software Updates stellen sicher, dass sowohl die Funktions-Software als auch die Live-HD-Karte immer auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Was bedeutet das?
Der neue 5er hebt das teilautonome fahren tatsächlich auf ein neues Level. Wobei das in der hektischen deutschen Autobahnhatz allerdings ein bisschen Perlen vor die Säue geworfen ist: Denn wenn man hinter einem Lkw ausscheren will, hinten aber der nächste 5er mit 193 km/h (so schnell kann der i5) angeblasen kommt, wird das System gar keinen Spurwechsel anbieten. Ideal ist das aber für die Schweiz oder die Niederlande, wo es niedrigere Differenzgeschwindigkeiten gibt. Dort ist es aber wieder nicht zugelassen. Hier hülfe ein Tempolimit in Deutschland viel…