Carwow-Fünf-Euro-Vergleich: Stromer überholt Verbrenner - Öffis viel zu teuer

Wie weit kommt man für fünf Euro? Das Neuwagenportal hat den Vergleich gemacht und stellt im Verhältnis zu 2020 eine deutliche Verteuerung der fossilen Automobilität fest. Erstmals liegt das E-Auto weit vorn. Und die Öffis weit abgeschlagen, weil die Tickets viel zu teuer sind.

Preiswert unterwegs: Nicht nur im Budget-Stromer ist man günstiger unterwegs als im Verbrenner, das gilt auch generell für E-Autos, die kostenmäßig Kurs halten, während Verbrenner deutlich teurer werden. | Foto: G. Soller
Preiswert unterwegs: Nicht nur im Budget-Stromer ist man günstiger unterwegs als im Verbrenner, das gilt auch generell für E-Autos, die kostenmäßig Kurs halten, während Verbrenner deutlich teurer werden. | Foto: G. Soller
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Das Neuwagenvergleichsportal Carwow hat nach 2020 erneut einen Mobilitätskostenvergleich gemacht und sieht E-Autos mittlerweile weit in Front - gegenüber Verbrennern, aber auch gegenüber dem ÖPNV. Während E-Autos weiterhin steuerliche Vorteile und Prämien genießen, hat der unterschiedlich starke Anstieg der Benzin-, Diesel- und Strompreise die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Verkehrsmittel merklich verändert, konstatieren die Analysten. Der stetige Anstieg der Benzin- und Dieselpreise hat die Mobilität für viele Verkehrsteilnehmenden teurer gemacht. Die Benzinpreise stiegen von durchschnittlich 1,24 Euro/Liter in 2020 auf 1,87 Euro/Liter in 2023. Ähnlich sieht es beim Diesel aus, der von 1,06 Euro/Liter auf 1,73 Euro/Liter kletterte. Erstaunlich stabil zeigt sich hingegen der Strompreis mit einem Anstieg von nur drei Cent pro Kilowattstunde. Bei den ÖPNV-Ta.rifen sind die Preise im Großen und Ganzen ähnlich geblieben.

Wie im Jahr 2020 wurden wieder die regionalen Treibstoff- und Strompreise (Stand: 15. Oktober 2023) sowie die Ticketpreise des ÖPNV in den vier Städten Berlin, Hamburg, München und Köln berücksichtigt. E-Autos haben in puncto Reichweite im Vergleich zu 2020 nur geringfügig verloren, während Diesel und Benziner aufgrund der stark gestiegenen Kraftstoffpreise deutlich weniger Kilometer schaffen. Bei den ÖPNV-Preisen zeigt sich ein differenziertes Bild. Während in Köln, Hamburg und München die Preise stiegen, ist in Berlin der ÖPNV sogar günstiger geworden.

E-Auto überholt Diesel

Mit einer Reichweite von 127 km geht das E-Auto erstmals als klarer Sieger hervor und konnte den Dieselmotor als vorherigen Erstplatzierten überholen. Während man mit einem VW ID.3 Pro mit nur 5 Euro eine Strecke von München nach Regensburg zurücklegen kann, schafft es der VW Golf 8 Diesel nur noch von Wuppertal nach Bonn, das sind 51 Kilometer weniger als noch vor drei Jahren als er mit einer Reichweite von 129 km die Bestmarke legte. Sparflamme bei Spritpreisen Tanken ist in diesem Jahr so teuer wie nie: Der Literpreis liegt momentan bei 1,87 € und so kann man mit dem VW Golf 8 für 5 € nur noch 56 km, also ungefähr von Osnabrück nach Bielefeld, fahren - kein Wunder bei einer Preissteigerung von 66 %. Tankt man mit E5 sind es sogar noch vier Kilometer weniger.

 

ÖPNV mit kurzem Atem: 31 Kilometer für fünf Euro

Im ÖPNV kommt man dagegen für fünf Euro kommt man nicht mehr weit. In München, Köln & Co. kauft man sich für ein Ticket für Bus oder Bahn deutlich weniger Kilometer: Vorbei sind die Zeiten, in denen 5 Euro noch eine Mini-Reise bedeuteten - In München kommt man für 5,60 Euro nur noch vom Hauptbahnhof bis Dachau. In Köln reichen 5 Euro etwa bis in das 35 km entfernte Kerpen und in Hamburg landet man für den gleichen Fahrpreis im 33 km entfernten Trittau. Berlin stellt hier eine Ausnahme dar. Dort kommt man mit nur 5 Euro satte 53 km weit, fast so weit wie mit dem VW Golf 8. Doch im ÖPNV-Schnitt kommt man mit fünf Euro nur 31 km in 2023, ein Plus von nur einem Kilometer seit 2020. Die ÖPNV-Fahrpreise geben Vollgas, während die Reichweite auf der Strecke bleibt, stellt das Portal fest.

"Während sich die Preisreichweiten von Benzinern und Diesel deutlich verringert haben und die Kraftstoffpreise in die Höhe schnellen, hält das E-Auto Kurs und rollt ungebremst und konkurrenzfähig weiter und liefert damit einen stichhaltigen Beweis dafür, dass die Mobilitätswende in vollem Gange ist", bilanzieren die Macher.

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