Conti: Großauftrag für vorausschauenden eHorizon

Die erweiterte um die cloudbasierte Lösung Dynamic Road Events erweiterte Plattform soll ab 2025 Millionen Fahrzeuge eines europäischen Autoherstellers aufwerten. Durch Aggregation externer Daten soll das System Gefahren antizipieren. Fähigkeiten der Fahrzeugsensorik ergänzt, Echtzeitinformationen über Gefahren geliefert.

Hinterm Horizon geht's weiter: Der eHorizon soll Gefahren frühzeitig erkennen und antizipieren. | Foto: Conti
Hinterm Horizon geht's weiter: Der eHorizon soll Gefahren frühzeitig erkennen und antizipieren. | Foto: Conti
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Hannoveraner Zulieferer und Tech-Konzern Continental hat angekündigt, ab 2025 mehrere Millionen Fahrzeuge eines großen europäischen Automobilherstellers mit dem eHorizon for Dynamic Road Events auszustatten. Während der vernetzte eHorizon bereits seit 2022 erfolgreich bei einem großen Erstausrüster (OEM) im Einsatz ist, erhöht diese neueste Version der eHorizon-Plattform die Verkehrssicherheit für Autofahrer, indem sie Echtzeiteinblicke in Verkehrsereignisse und potenzielle Gefahren bietet, skizziert der Anbieter. Neben statischen Daten wie Straßengeometrie und -topologie enthält diese zukunftsweisende cloudbasierte Lösung auch hochzuverlässige dynamische Informationen zu Straßenereignissen. Dazu gehören Stauenden, vorausgehende Unfälle, Baustellen, rutschige Fahrbahnverhältnisse, Hindernisse auf der Straße und mehr. Die Plattform ermöglicht es Fahrzeugen, sich ändernde Straßenbedingungen proaktiv zu antizipieren und früher als herkömmliche Sensorfunktionen darauf zu reagieren, werben die Hannoveraner. Ein Beispiel für eine solche proaktive Reaktion ist die vorzeitige Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit.

„Echtzeitdaten können entscheidend sein, wenn es darum geht, Unfälle zu vermeiden. Ein paar Sekunden können einen großen Unterschied machen. Während unser eHorizon bereits seit vielen Jahren im Einsatz ist, sind wir stolz darauf, die Integration von Dynamic Road Events in unsere Plattform bekannt zu geben und Millionen von Fahrzeugen damit auszustatten. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zu unserer Vision Zero, also null Verkehrstote, null Verletzte und null Unfälle“, erklärt Volkmar Knaup, Leiter des Geschäftsfelds Connected Car Solutions bei Continental.

Intelligente Datenaggregation für zuverlässige Informationsströme

Eine wesentliche Innovation der Plattform soll die sogenannte intelligente Datenaggregation sein. Durch die Zusammenführung verschiedener Arten von Daten aus unterschiedlichen Quellen ergänzt sie die Fähigkeiten herkömmlicher eingebetteter Sensoren wie Radarsysteme und Kameras und hilft, Gefahren früher zu antizipieren, versprechen die Hannoveraner. Um robuste und zuverlässige Dienste bereitzustellen, integriert die Plattform nahtlos sowohl statische als auch dynamische Daten aus verschiedenen Quellen und Regionen und stellt sie in Echtzeit über die Cloud bereit. Dies ermögliche es Fahrzeugen, effektiv "um die Ecke zu schauen" und präventive Maßnahmen zu ergreifen, wirbt der Anbieter. Dies kann die Anpassung an eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder die Vermeidung einer Kollision beinhalten.

Darüber hinaus unterstützt das System durch die Bereitstellung von maßgeschneiderten Daten für die jeweiligen Fahrzeugfunktionen auch die Leistung von Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, kurz ADAS). Dadurch steigert die Plattform nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Komfort und die Kraftstoffeffizienz.

„Dank unserem fundierten Wissen über Fahrzeugfunktionen und unserer jahrelangen Erfahrung in vernetzten Diensten können wir eine reibungslose Integration mit den Fahrerassistenzsystemen des Automobilherstellers gewährleisten. Dies trägt dazu bei, ein insgesamt verbessertes Fahrerlebnis zu schaffen“, glaubt Xavier Suchocki, Leiter des Produktsegments Connected eHorizon bei Continental.

Die Plattform werde zudem kontinuierlich weiterentwickelt, um die Verkehrssicherheit und das Fahrerlebnis weiter zu verbessern. Hierzu werden kontinuierlich neue Datenquellen und Lieferanten integriert, verschiedene Ereignistypen hinzugefügt (zum Beispiel Bahnübergänge, Begegnungen mit Wildtieren) und die geografische Reichweite auf weitere Regionen ausgedehnt. Die äußerst flexible Architektur erlaubt eine schnelle Anpassung an Veränderungen und neue Lieferanten. Die Plattform verändert die Interaktion zwischen Fahrzeugen, Fahrern und ihrer Umgebung und steigert dadurch die Verkehrssicherheit. Dies legt den Grundstein für autonomes Fahren, selbst unter herausfordernden Bedingungen.

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