Die Next.e.GO Mobile SE (“e.GO”) stellt Insolvenzantrag
Auch die Next e:GO Mobile ist wieder in Schieflage geraten. Eigentlich wollte man einen günstigen elektrischen Stadtflitzer in Aachen und in weiteren Mikrofabriken bauen, doch daraus wurde nichts.
Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth wird sich in den nächsten Wochen vor Ort in Aachen einen Überblick über die wirtschaftliche Ausgangslage verschaffen und Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen. Auf dieser Grundlage wird er alle ihm zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen. Die rund 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens wurden heute von ihm und der Unternehmensleitung über die Situation und das weitere Vorgehen informiert.
Der Wegfall der Förderungen trifft gerade kleine Modelle und Stückzahlen
Die Entscheidung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen in der Elektrofahrzeugindustrie sowie der Volatilität der Kapitalmärkte, die durch die aktuelle Situation bei anderen Akteuren des Elektrofahrzeugsektors noch verschärft wurde.
Der Insolvenzverwalter hat Hoffnung auf einen Fortbestand
Angesichts des ungünstigen Marktumfelds konnten die von der Gesellschaft gesicherten eigenkapitalbasierten Finanzierungsinstrumente nicht in dem erwarteten Umfang und der erwarteten Geschwindigkeit eingesetzt werden. Darüber hinaus haben die vorherrschenden Marktbedingungen und die Unsicherheit in der Elektrofahrzeugbranche trotz erheblicher Bemühungen des Unternehmens alternative Finanzierungen zu sichern, wie es der lokale Regulierungsrahmen vorschreibt, weiter erheblich beeinträchtigt. Anwalt Dr. Claus-Peter Kruth hofft:
„Wir beabsichtigen, die laufenden Investorengespräche und Verhandlungen fortzusetzen, um Lösungen für das Fortbestehen des Unternehmens zu finden. Vor dem Hintergrund des hochinnovativen Produkts sowie Produktionskonzeptes bin ich optimistisch, dass uns dies gelingen könnte.“
Das Unternehmen wird weiterhin eng mit allen relevanten Parteien zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf des Insolvenzverfahrens zu gewährleisten.
Was bedeutet das?
Wie hart die Wirtschaft wurde, zeigen die Projekte des Aachener Professors Schuh: Nach dem Street-Scooter, den er nach einer ebenfalls zweiten Insolvenz zurückkaufte, ist jetzt auch ein zweites „Baby“, der e:GO wieder an die Wand gefahren. Obwohl Schuh extra auf ehr geringe Investitionssummen und eine einfachst mögliche Fertigung größten Wert legte. Doch trotzdem braucht e dafür Geld und das sitzt wegen der Zinsen nicht mehr so locker. Dazu kommt das Totdiskutieren der E-Mobilität in Deutschland und die entfallene Förderung. Denn Akkus machen auch die kleinsten Stromer teuer. Man darf gespannt sein, wie es mit e.GO in Aachen weitergeht – und ob es eine „Übernext-e:GO“ geben wird.