Dodge: Rückkehr nach Europa?
Als wichtigste Werten von Dodge kommuniziert die Marke tatsächlich „knallhart“ und „voller Power“. Und plant wohl, wieder mal „entscheidende Schritte in Richtung Europa zu unternehmen“. Dabei soll das Projekt „IN//OUT“ den Werten der Tradition treu bleiben, sie aber in einen europäischen Kontext stellen.
Man begibt sich hier bewusst gleich zu Beginn in die Nische, die Dodge-Fans und -Besitzer seit den letzten Jahren verbindet – Dodge beschreibt das als „Brotherhood of Muscle“. Die "IN//OUT"-Geschichten sollen zeigen, dass die Markencommunity weltweit gleich tickt. Im Laufe der vier Episoden werden die Zuschauer von der Markenbotschafterin und schwedischen Dragracerin Ida Zetterström im Rahmen des Projekts zu wichtigen Orten in Europa geführt.
Auch in Europa startet Dodge einen „Last Call“ für die durstigen Hemi-V8: Für Flotten komplett ungeeignet
Da auch dodge elektrisch wird, gab es in den USA einen „Last Call“-Aufruf, der in den letzten Monaten auch auf Europa ausgeweitet wurden. Damit zeigt die Marke ihre Absicht, mehr und mehr ein europäisches Publikum anzusprechen. Sie konzentriert sich daher auf andere Schlüsselbotschaften als in den USA, ohne jedoch dabei ihre Tradition zu vernachlässigen. Die „Last Call“-Initiative wurde ins Leben gerufen, um sich von den HEMI-Modellen Charger und Challenger zu verabschieden, deren Produktion Dodge bis Ende 2023 auf dem Weg zur Elektrifizierung einstellt.
"Last Call"-Modelle auch in Europa
Daher hat die Marke in den letzten Monaten die „Last Call“-Hommage ins Leben gerufen: exklusive Sonderserien-Fahrzeuge. Wiederbelebt werden sieben ikonische Modelle der Dodge-Geschichte aus beiden Baureihen: den Dodge Challenger Shakedown, Charger Super Bee, Challenger und Charger Scat Pack Swinger, Charger King Daytona, Challenger Black Ghost und Challenger SRT Demon 170. Alle Fahrzeuge des Modelljahrs 2023 sind von den ikonischen Muscle Cars der Marke inspiriert, greifen deren wichtigste Details auf und sind durch eine spezielle „Last Call“-Plakette unter der Motorhaube gekennzeichnet, die jedes Modell zu einem echten Sammlerstück macht und den Namen und die Silhouette des Fahrzeugs sowie „Designed in Auburn Hills“ und „Assembled in Brampton“ enthält, um die Herkunft jedes Fahrzeugs zu bestätigen. Die beiden Baureihen umfassen jeweils 14 Außenfarben, darunter drei der charakteristischen Heritage-Farben der Marke – B5 blau, Plum Crazy lila und Sublime grün – sowie das beliebte, moderne Destroyer grau. Die Fahrzeuge wurden außerdem durch markante grafische Details auf der Karosserie verschönert.
Um diese Sonderedition im echten Dodge-Stil zu feiern, hat die Marke das Jailbreak-Paket auch auf den 717 PS starken Challenger und den Charger SRT Hellcat ausgeweitet, um ihren Fans viele Individualisierungsmöglichkeiten bei der Konstruktion ihres eigenen Muscle Cars zu bieten, mit Personalisierung jedes einzelnen Details.
Die WLTP-Verbräuche reißen in einem Fall gar die 20-Liter-Marke!
Leistungen und Verbrauchswerte hat Dodge auch: der Challenger Black Ghost, Jailbreak wird mit 602 kW (807 PS) angegeben und hat tatsächlich einen WLTP-Verbrauch von 20,7 l/100 km, was CO2-Emissionen von 459,2 g/km bedeutet. „Sparsamer“ ist der Challenger Shakedown, der wie der Dodge Charger Swinger und Shakedown mit 362 kW (485 PS) auffährt und nach WLTP 14,5 l/100 km verbrauchen soll, was CO2-Emissionen von 332 g/km bedeutet. Challenger und Charger SRT Hellcat, Jailbreak bieten 594 kW (797 PS) bei 16,8 l/100 km und 402 g/km an CO2-Emissionen, während die Dodge Challenger und Charger SRT Redeye 535 kW (717 PS) bieten und 19,4 l/100 km verbrauchen, was 458 g/km an CO2 bedeutet. Und auch das SUV Dodge Durango SRT Hellcat wird angegeben: Mit 530 kW (710 PS). Es braucht 19,1 l/100 km und verursacht CO2-Emissionen von 455 g/km.
Damit sind alle Dodge-Modelle komplett untauglich für irgendeine ernsthafte Fleet-Policy, trotzdem dürften viele erstmal gewerblich zugelassen werden. Spannend wird es ab 2024, wenn Dodge hier neben irgendwelchen kWh-Verbrauchswerten 0g CO2 stehen hat. Es dürfte bei 800 PS plus minus X bleiben, dann aber kombiniert mit 800-Volt-Technik. Die die Marke von der Steinzeit ins heute katapultieren dürfte.
Was bedeutet das?
Die Dodge-Brüder dürften im Grabe rotieren, denn einst war ihre Marke nie als die Rowdy-und Säufer-Abteilung geplant, die sie heute ist. Und wie beim G-Modell von Mercedes-Benz sorgt das definitiv angekündigte Ende des überdurstigen Hemi-V8 bei Dodge nochmal für eine kleine Bestellflut für vorgestrige Modelle. Dass man ausgerechnet mit denen offiziell auch nach Europa „vorfühlt“ überrascht – so oder so muss die Marke nicht nur elektrifizieren, sondern auch auf neue Märkte expandieren, wenn sie langfristig überleben will.