DTM-Champion Rast siegt in Hockenheim

Das Beste zum Schluss: René Rast (GER, Audi) hat das äußerst spektakuläre Samstagsrennen des großen DTM-Finales in Hockenheim für sich entschieden. Der frisch gekürte Champion setzte sich in einem von Strategie, aber auch von sehenswerten Duellen und Positionswechseln geprägten Thriller mit Marco Wittmann (GER, BMW) durch.

DTM-Champion Rast siegt in Hockenheim
DTM-Champion Rast siegt in Hockenheim
Bert Brandenburg

Auch die weiteren Top-10-Positionen mussten hart erkämpft werden. Etwa Rang sieben für Paul Di Resta (GBR) im besten Aston Martin oder dem bemerkenswerten neunten Platz des Ex-Formel-1-Weltmeisters Jenson Button (GBR) im Honda, der gemeinsam mit Teams von Nissan und Lexus als Gaststarter aus der japanischen SUPER-GT-Serie am Saisonfinale in der DTM teilnimmt.

Sieg Rast, Titel Rosberg – Entscheidung in Sachen Team-Meisterschaft

Der Ausgang des packenden Duells zweier zweimaliger Champions, das sich nach einer Safety-Car-Phase zwischen Rast und Wittmann entwickelte, entschied am Ende indirekt über den frühzeitigen Titelgewinn des Audi Sport Team Rosberg in der Teamwertung. Durch den Sieg holte René Rast 28 Punkte für Rosberg, Robin Frijns (NED) steuerte zwölf für das Konto vom Audi Sport Team Abt Sportsline bei – da Jamie Green (GBR) und Nico Müller (SUI) am Samstag ohne Punkte blieben, erhöhte sich das Polster von Rosberg so auf 48 Zähler. Exakt diese Anzahl in Punkten ist im abschließenden Rennen der Saison am Sonntag noch für ein Team zu holen. Schon jetzt steht aber Rosberg als Teammeister fest – dank der acht Saisonsiege durch Rast und Green.

Stimmen – 1. Rennen, Saisonfinale Hockenheim

„Gewinnen ist immer ein besonderer Moment, den Teamtitel zu holen, das Tüpfelchen auf dem i. Ich freue mich sehr für die gesamte Mannschaft. Zusammen stecken wir so viel Arbeit in dieses Projekt, endlose Stunden und Tage. Den Sieg zu holen, war nicht so einfach, wie es von außen vielleicht aussah. Marco hatte einen wirklich guten ersten Stint und hat viel Druck gemacht.“ – René Rast, Sieger

„Das gesamte Wochenende ist bisher gut verlaufen. Heute war das Safety-Car nicht auf unserer Seite, nachdem wir einen guten ersten Stint hatten. Wir haben ‚Rocky‘ überholt und zu René aufgeschlossen. Wir haben den Undercut versucht, indem wir früher als René stoppen – und er hätte funktioniert. Aber das Safety-Car kam im absolut falschen Moment auf die Strecke. Danach hatte ich nur eine echte Chance auf ein Manöver, die ich auch genutzt habe. Aber das war eher für die Show. Mit DRS hat René gekontert. Wir haben die Saison mit einem Sieg begonnen, jetzt versuchen wir morgen alles, sie auch mit einem Sieg zu beenden.“ – Marco Wittmann, 2. Platz

„Ich hatte keinen großartigen, aber einen guten Start. Ich konnte früh Marco Wittmann überholen und bin an René herangekommen. Aber René und Marco hatten heute einfach eine bessere Pace als wir. Als Marco mich wieder überholt hatte, musste ich ihn mit abbauenden Reifen ziehen lassen. In meinem zweiten Stint kam das Safety-Car und ich war froh, dass wir schon gestoppt hatten.“ – Mike Rockenfeller, 3. Platz

„Am Start habe ich nur einen Platz verloren. Ohne DRS ist es aber schwer, zu folgen. Erst als ich den Rhythmus gefunden hatte, konnte ich gegenhalten. Allerdings hätte ich den Reifen besser behandeln müssen. Ich habe auch eher zu spät gestoppt. Dazu war unser Stopp eher ein längerer. Die Jungs sind diese Boxenstopps nicht gewohnt, entsprechend haben wir etwas Zeit verloren. Von Platz 15 habe ich mich aber nach dem Restart auf Platz neun vorgekämpft – und das hat viel Spaß gemacht.“ – Jenson Button, 9. Platz

Wow-Fact – 1. Rennen, Saisonfinale Hockenheim

30 Jahre

Beim DTM-Finale in Hockenheim stand mit Lexus-Fahrer Ryō Hirakawa (JPN) 30 Jahre nach dem Debüt des legendären Toyota Supra 3.0i durch Phillip Müller (SUI) anno 1989 in Hockenheim wieder eine Toyota-Marke am Start der DTM. Apropos Toyota: Im Jahr 1987 war es übrigens niemand geringerer als Hermann Tilke (GER), der in einem Toyota Corolla in der DTM an den Start ging. Tilke ist der wohl bekannteste Rennstrecken-Designer der Welt und gestaltete auch die Strecke Igora Drive St. Petersburg, die ab 2020 zum DTM-Kalender gehört. Aber nicht nur Toyota kann auf eine illustre DTM-Historie zurückblicken, auch Nissan, die in Hockenheim mit ihrer Performance-Marke NISMO und Tsugio Matsuda (JPN) am Samstag am Start standen. So war Hermann Behrens (GER) in den Jahren 1985 und 1986 in einem Nissan Silvia in der DTM am Start.

Printer Friendly, PDF & Email