Die Formel E wird auch in Saison 11 wieder neue Marken sehen: In knallgelb gab Lola Cars seinen Einstieg bekannt, gemeinsam mit Yamaha. Lola kennt man aus dem Rennsport, wo man fast schon „Großserie“ produziert: Gegründet von Eric Broadley im Jahr 1958, hat Lola Cars fast 5.000 Rennwagen in 400 verschiedenen Modelltypen entworfen und produziert und dabei Erfolg in vielen Motorsportmeisterschaften weltweit erzielt, einschließlich IndyCar, Le Mans, Formel 1, Can-Am, Formel 3000, Formel 5000, A1GP, Formel Ford und Tourenwagen.
Lolas lange Race-Historie
Die Partnerschaft mit Yamaha setzt nun die langjährige Bedeutung von Lola Cars in Japan fort. Lola Cars hat eine lange Geschichte der Beteiligung am japanischen Motorsport, vor allem in dem, was heute als japanische Super Formula Meisterschaft bekannt ist, und gewann 13 Meisterschaften in zwei Jahrzehnten ab 1987, als der Wettbewerb noch als All Japan F3000 bekannt war. Yamaha plant, sich hier auch als Hersteller von E-Triebwerken zu etablieren. Heiji Maruyama, Geschäftsführender Vorstand und Direktor, Yamaha Motor Co., Ltd., erklärt dazu:
„Die Yamaha Motor Company beschleunigt die Forschung und Entwicklung verschiedener Technologien, die zur Nachhaltigkeit beitragen. Als technischer Partner hoffen wir, durch das höchste Niveau des elektrischen Rennsports in der Formula E fortschrittlichere Energiemanagementtechnologien zu erwerben. Wir teilen auch Lolas neue Philosophie des nachhaltigen Motorsports und sind sehr erfreut und geehrt, diese Partnerschaft mit ihnen einzugehen.“
In der Formel E arbeitet Yamaha nun mit Lola zusammen, um einen Antriebsstrang zu entwickeln, für den Lola den Rennsport organisiert. Damit sehen beide Marken Möglichkeiten, im globalen Motorsport in emissionsfreier Mobilität Flagge zu zeigen. Mark Preston, Motorsport Direktor, Lola Cars Ltd erklärte dann auch:
„Wir sind begeistert, unseren Einstieg in die Formula E zu bestätigen. Für uns ist das mehr als nur eine Gelegenheit, Lola zurück auf die Rennstrecke zu bringen, es ist auch eine fantastische Plattform für technologische Entwicklung. Lola Cars hat eine ruhmreiche Geschichte des Erfolgs im Chassis- und Aerodynamikdesign. Dieses Projekt wird es uns ermöglichen, eine einzigartige elektrifizierte Plattform mit einem Softwarefokus in ihrem Kern zu schaffen, um eine Basis für Lolas weitere Pläne in der Definition der Zukunft der Motorsporttechnologie zu bieten.“
Für Lola ist die Formel E auch ein strategischer Neustart – als Ingenieursdienstleister
Die Partnerschaft ist das erste von mehreren großen Projekten, die geplant sind, um das britische Unternehmen als Branchenführer in nachhaltiger Ingenieurarbeit und Motorsport neu zu etablieren, mit strategischem Fokus auf drei Bereiche der Elektrifizierung, Wasserstoff und nachhaltigen Treibstoffen und Materialien.
Till Bechtolsheimer, Vorsitzender, Lola Cars Ltd, freut sich:
„Wir sind unglaublich aufgeregt, mit der Yamaha Motor Company zu kooperieren, während wir in die ABB FIA Formula E Weltmeisterschaft einsteigen. Von einem der innovativsten OEMs der Welt für ein Projekt dieser Bedeutung ausgewählt zu werden, ist ein Zeugnis für das Kaliber des Teams, das wir bei Lola aufgebaut haben. Der Fokus dieses Projekts liegt eindeutig auf technologischer Entwicklung, in die Lola voll investiert ist. Wir sehen den hoch effizienten 350 kW elektrischen Antriebsstrang, der die Herstellerperipherie in der Formula E untermauert, als eine Ecktechnologie mit aufregenden Anwendungen in vielen Formen des internationalen Spitzensports in den kommenden Jahren.“
Seit der Übernahme von Lola Cars im Jahr 2022 haben Bechtolsheimer und sein Team ihr Programm von einem neuen globalen Hauptquartier in Silverstone, UK, aus entwickelt, aufbauend auf dem Erbe des nach eigenen Angaben erfolgreichsten Herstellers von Kundenrennwagen aller Zeiten.
Was bedeutet das?
Hinter dem Formel-E-Engagement von Lola und Yamaha steckt der Plan, beide Marken auch im B2B- und Dienstleistungssegment zu etablieren. Als Hersteller von kompetenten E-Maschinen (Yamaha) und als Dienstleister von Konstruktionsaufträgen (Lola). Man darf gespannt sein, ob dieser Plan aufgeht und wie das Duo sich schlagen wird. Was auch klar ist: Mit dem Ausstieg von Audi, BMW, Mercedes-Benz und perspektivisch auch Porsche und dem Einstieg weiterer „Renn-Marken“ wie Mc Laren (oder teils auch Maserati) entfernt sich die Formel E zumindest vom Teilnehmerfeld her etwas von ihrem Anspruch, nah an den Serien-Pkw zu entwickeln.