Funkalarm störsicher dank 0G-Netz

0G-Mobilfunktechnik scheint prädestiniert für LoRaWAN-basierte Alarmmeldesysteme zur Planen- und Türsicherung, etwa von Iot-Dienstleistern wie Sigfox oder Theftex. Erste Landeskriminalämter und Versicherer begrüßen daher deren Einsatz – und auch für Busse, Taxis oder andere Transportflotten scheint 0G-Funkalarm interessant.

Schon sehr preiswerte, handliche GSM-Jammer stören jetzige 3G/4G/5G-Alarmsysteme. 0G-Systeme hingegen (s.o.) lassen sich nur durch teure, sperrige - und auffällige - Militärsender stören | Abb.: Sigfox/Theftex
Schon sehr preiswerte, handliche GSM-Jammer stören jetzige 3G/4G/5G-Alarmsysteme. 0G-Systeme hingegen (s.o.) lassen sich nur durch teure, sperrige - und auffällige - Militärsender stören | Abb.: Sigfox/Theftex
Dr. Karsten Düsdieker
(erschienen bei Transport von Dr. Karsten Düsdieker)

Störsichere Alarmsysteme erhöhen für Diebe wie Hehler die Gefahr einer Ringfahndung samt Ergreifung und Beschlagnahmung. Alarmsysteme für Fahrzeuge sollen also das Aufschlitzen von Lkw- und Trailerplanen zuverlässig per Funk an Spediteure, Fahrer, Polizei und andere Einsatzzentralen melden.

Doch hierfür genutzte 3G-, 4G- oder 5G-Mobilnetze sind sehr störanfällig und daher ein Einfallstor für Ladungsdiebe – so Andreas Gießler, Geschäftsführer beim Planenhersteller Theftex.

Störsender für 3G/4G/5G preiswert und handlich

Denn allzu leicht erwerben organisierte Banden die nötigen Störsender für nur 150 Euro im Darknet. Schon einfache GSM Jammer – illegal, aber preiswert und überall handlich mitführbar – lassen die 3G-, 4G- oder 5G-Kommunikation der Alarmsysteme zusammenbrechen.

Einbruchmeldungen per Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) sollten aber auch bei Ausfall von Mobilfunknetzen absetzbar sein. 0G-Funknetze sind eine störsichere Alternative, denn sie machen selbst organisierten Ladungsdieben die Angriffe auf funkbasierte Alarmsysteme im Fahrzeug zu teuer.

Aufwand und Risiko für 0G-Störung zu hoch

Moderne 0G-Netze, etwa von Sigfox, nutzen LPWAN-Technologie (Low Power Wide Area Network) und lassen sich nur mit militärischen Sendern stören. Da diese sehr groß und sperrig sind, fallen sie auf der Straße leicht auf. Auch ihr hoher Preis – tausende Euro – samt hohem Logistikaufwand schrecken Langfinger ab.

In weltweit 70 Ländern sieht Gießler daher „die hohe Störsicherheit des Sigfox 0G-Netzwerks […] entweder als Hauptkommunikationskanal oder mindestens als Fallback“. In Deutschland beträgt die Netzabdeckung bereits 85 Prozent, voll funktionsfähig zumindest für Outdoor-Anwendungen und dreifach redundant sogar zunehmend auch in Innenräumen (Stand: Februar 2020)

Polizei und Versicherer überzeugt

Fuhrparkbetreiber, die derart störsichere 0G-vernetzte Einbruchmeldesysteme beziehen, erhalten bereits Zuschüsse von Versicherungsmaklern. Schunk etwa verspricht pro bestellter Alarmplane 400 Euro Rabatt. Zu beobachten bleibt, wie Theftex, Sigfox und andere 0G-Partner sich auch bei Bus-, Taxi- und anderen Fahrzeug- und Logistikflotten durchsetzen.

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