Geotab/Webfleet: Wie sich Corona auf den Nfz-Verkehr auswirkte
Die Telematik-Spezialisten Webfleet Solutions und Geotab haben den Startschuss für ein gemeinsames "Commercial Mobility Recovery Dashboard" gegeben. In dem Projekt wollen die nach eigenen Angaben führenden Anbieter von Lösungen für vernetzten Transport, Mobilität und Telematik, die Daten von mehr als drei Millionen vernetzten Fahrzeugen auf der ganzen Welt analysieren. Die Auswertung soll die Auswirkungen von COVID-19 auf die Nutzfahrzeugaktivitäten aufzeigen. Durch die Zusammenführung ihrer Datenanalysen wolle man Entscheidern in Wirtschaft, Regierung und Verwaltung einen tieferen Einblick in Zusammenhänge bieten und ihnen dabei helfen, die Auswirkungen von COVID-19 damit besser zu bewältigen, wie die Unternehmen mitteilen.
Das Dashboard analysiert Aktivitäten von Nutzfahrzeugen in Europa und Nordamerika, einschließlich der USA, Deutschland und Großbritannien. Es bietet einen Einblick, wie sich bestimmte Nutzfahrzeuge in wichtigen Segmenten auf den beiden Kontinenten während des COVID-19-Ausbruchs verhalten.
"Dies hilft nicht nur unseren Kunden, ihre Unternehmen wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sondern unterstützt ebenso Regierungen und Entscheidungsträger dabei, eine neue Richtung im Rahmen der Wiederbelebung der Konjunktur zu gehen", glaubt Thomas Schmidt, CEO von Webfleet Solutions.
Darüber hinaus zeige das Instrument auch an, wie bestimmte Branchen, wie das Baugewerbe, gewerbliche Dienstleister und die Transportlogistik, von den Entwicklungen beeinflusst worden sind. Die Aktivitäten des kommerziellen Transportsektors werden jeweils wöchentlich gemessen und mit Ausgangswerten aus der Zeit vor COVID-19 abgeglichen, um einen Indikator für den derzeitigen Zustand der Branche zu erhalten.
Unterschiedliche Nutzfahrzeugaktivität in Europa und Nordamerika
Laut Dashboard sank die Nutzfahrzeugaktivität in Europa seit Beginn der Pandemie um bis zu 36 Prozent, während die Nutzfahrzeugaktivität in Nordamerika nur um 20 Prozent abnahm. Mit dem Startschuss zeigt die Analyse, dass die Nutzfahrzeugaktivität in Europa in der vergangenen Woche (in der Woche vom 18. bis 20. Mai, Feiertage ausgenommen) 86 Prozent des normalen Aktivitätsniveaus erreichte, die Flottenaktivität von Nutzfahrzeugen in Nordamerika erreichte im vergleichbaren Zeitraum (in der Woche vom 19. Bis 22. Mai) ein Niveau von 90 Prozent. Weitere nennenswerte Erkenntnisse sind:
- Schnellere Erholungsraten in Europa, bei denen die Nutzfahrzeugaktivität im Vergleich zu Nordamerika ausgehend von ihrem Tiefpunkt schneller zunimmt
- Im Rahmen der Analyse wurde festgestellt, dass die Nutzfahrzeugaktivitäten in Europa in den Zeiträumen vom 11. bis 15. Mai sowie vom 18. bis 20. Mai, Wochenenden und Feiertage ausgenommen, kontinuierlich, und zwar um 4,6 %, zunahmen.
- Der Umfang der Aktivitäten von Nutzfahrzeugen in Nordamerika stieg im selben Zwei-Wochen-Zeitraum, Wochenenden und Feiertage ausgenommen, um 2,2 %.
- Deutschland ist das einzige Land in Europa, das seit Beginn der Pandemie die Normen für den kommerziellen Transport erreicht oder übertroffen hat. Die geringste Aktivität wurde in der Woche vom 23. März mit einem Aktivitätsniveau von 90 % gemessen. Am 19. Mai wurde bereits das gleiche Aktivitätsniveau wie vor der COVID-Pandemie erreicht.
Das Dashboard sei nicht nur ein Instrument, welches bei Maßnahmen zur einer Konjunkturbelebung nach COVID-19 Unterstützung bieten könne. Es zeige auch, wie stark vernetzte Fahrzeugdaten bei gemeinsamen, globalen Bemühungen zum Ankurbeln der Wirtschaft helfen können – und das über Ozeane, Grenzen und Branchen hinweg.
„Da Wirtschaftszweige, Unternehmen, Länder und Städte nun beginnen, an ihren Strategien für die Phase nach COVID-19 zu arbeiten, kann und sollte der Nutzfahrzeugverkehr ein Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Genesung sein,“ meint auch Neil Cawse, CEO von Geotab.