Hopium: Machina Alpha nutzt Wasserstoff statt Strom

Das französische Start-up will mit dem wasserstoffbetriebenen Hopium Machina eine Alternative zur Batterieelektrik bieten.1.000 Bestellungen sollen bereits vorliegen.

500 PS, bis zu 1000 Kilometer Reichweite: Der Hopium Alpha 0 ist die Hoffnung auf ein Wasserstoff-Serienmodell und die Rückkehr eines französischen Oberklassemodells. | Foto: Hopium
500 PS, bis zu 1000 Kilometer Reichweite: Der Hopium Alpha 0 ist die Hoffnung auf ein Wasserstoff-Serienmodell und die Rückkehr eines französischen Oberklassemodells. | Foto: Hopium
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Der französischer Hersteller Hopium hat mit seinem wasserstoffbetriebenen „Alpha 0“ im Juni 2021 erste Tests auf der Rennstrecke gefahren und erreichte dabei 200 km/h. Das spätere Serienmodell soll bis zu 230 km/h schnell sein. Die Leistung des Antriebs wird mit über 500 PS angegeben. Die weiteren Ziele wirken für ein Start-up sehr ambitioniert: 2025 soll die Großserienproduktion des Machina laufen, bis 2030 soll der Umsatz bereits eine Milliarde Euro betragen.

Hinter dem Alpha 0 steht die Hydrogen Motive Company (HMC) mit seiner Autosparte Hopium. Gegründet hat HMC der französische Rennfahrer Olivier Lombard, dessen Familie das Pariser Varieté Moulin Rouge betreibt. Lombard interessiert sich nach eigenen Angaben schon seit einigen Jahren für wasserstoffbetriebene Rennwagen. So war er unter anderem an der Entwicklung des mit einer Brennstoffzelle ausgerüsteten LMPH2G beteiligt, der 2019 bei den 24 Stunden von Le Mans eine Demorunde fuhr. Das dürfte auch der Grund sein, warum der Alpha 0 auch ziemlich schnell auf die Rennstrecke musste.

Im Juni 2021 wurden die Bestellbücher für die ersten 1.000 Modelle geöffnet

Im Juni 2021 zeigte Hopium erstmals sein Logo, dass an wilde Wellen erinnern soll. Gleichzeitig öffnete man die Bestellbücher für die ersten 1.000 Bestellungen – die Reservierung war mit einer Anzahlung über 410 Euro verbunden. Mittlerweile seien alle 1.000 Autos reserviert, die erste „Vor-Serie“ soll bereits im ersten Quartal 2022 entstehen, erste Auslieferungen sollen laut Hopium 2025 und damit ein Jahr früher als bisher bekanntgegeben beginnen. Die Preise sollen bei 120.000 Euro starten.

Lombard bleibt auch er Rennstrecke treu

Ab 2024 möchte Lombard mit einem Wasserstoff-Rennwagen bei den 24 Stunden von Le Mans starten. Technische Daten gibt HMC bisher kaum bekannt –immerhin verspricht man für die Limousine eine Reichweite von über 1.000 Kilometer mit nur einer Wasserstoff-Tankfüllung. Ein Tankvorgang soll nur etwa drei Minuten dauern.

Was bedeutet das?

In Frankreich wird gern geklotzt und nicht gekleckert. Bei den optimistischen Ankündigungen von Hopium kann man nur „hoffen“, dass das auch etwas wird – immerhin hätte Frankreich dann wieder eine eigene starke Oberklasselimousine: In der Regel geben Franzosen ihr Geld lieber für gute Nahrungsmittel als für teure Autos aus., weshalb sich große PSA- und Renault-Modelle auch auf dem Heimatmarkt eher schwer tun.   

 

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