Hypermotion 2021: Vision Mobility Think Tank fokussiert Carsharing und -Pooling

Die Hypermotion ist zurück: Auf der Frankfurter Messe in Halle A0 – live und digital - was auch für die VISION Mobility THINK TANKS gilt.

Spannende Diskussion: Andreas Hinterberger, Pubilc Policy Lead DACH bei Uber, Leonard Meier, der aus Berlin als Senior Manager Business Developement bei Miles Mobility zugeschaltet war (hier leider nicht im Bild) und Gunnar Nehrke, dem Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing e.V. mit VISION Mobility-Chefredakteur Gregor Soller als Moderator. | Foto: Hypermotion
Spannende Diskussion: Andreas Hinterberger, Pubilc Policy Lead DACH bei Uber, Leonard Meier, der aus Berlin als Senior Manager Business Developement bei Miles Mobility zugeschaltet war (hier leider nicht im Bild) und Gunnar Nehrke, dem Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing e.V. mit VISION Mobility-Chefredakteur Gregor Soller als Moderator. | Foto: Hypermotion
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Endlich wieder eine Septembermesse in Frankfurt: Die Hypermotion und die Auto Mechanika füllen zwei Hallen, wo vor zwei Jahren fast alles voller IAA war. Aber endlich kann man sich auch in Frankfurt wieder treffen und trefflich live diskutieren. Die multimodale Innovationsplattform rund um das Thema zukünftige Mobilität und Logistik in Green Cities und Smart Regions fand vom 14. bis 16. September 2021 statt und brachte Akteure aus den Bereichen Automobil, Transport und Logistik zusammen, um gemeinsam die Verkehrs- und Energiewende voranzutreiben. Im Mittelpunkt stehen Digitalisierung, Disruption und Dekarbonisierung.  

Im VISION mobility THINK TANK diskutierten Experten zukunftsweisende Ideen und Ansätze rund um die Mobilität von morgen. Dabei lautete das erste Thema:

Die neue Rolle des Automobils – Shared Device für die ganz große Freiheit

Connected, elektrisch und geteilt – warum künftig weniger Autos genügen (müssen), um weiterhin mobil und frei zu bleiben.

Weltweit stehen Autos bis zu 95 Prozent der Zeit herum, dienen also nur zu fünf Prozent dazu, uns „mobil“ zu machen – und benötigen darüber hinaus viel Fläche und Ressourcen. Es wird Zeit, das zu ändern. Dazu wollen wir im Think Tank zahlreiche Ansätze zeigen, wie Mobilität grundsätzlich neu gedacht werden kann, um uns wieder „mobil“ zu machen, ohne im Weg zu stehen und unnötig CO2 zu verursachen.

Dabei diskutierte Chefredakteur Gregor Soller als Moderator mit Andreas Hinterberger, Pubilc Policy Lead DACH bei Uber, Leonard Meier, der aus Berlin als Senior Manager Business Developement bei Miles Mobility zugeschaltet war und Gunnar Nehrke, dem Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing e.V.

Weniger Autos bieten schnell viel mehr Platz für Anderes - und sparen neben Verkehrsfläche massiv CO2

Sehr schnell war klar, dass das Auto aus vielerlei Grund ein liebes Kind vor allem der Deutschen bleibt, aber für den Transport von durchschnittlich 1,4 Personen viel zu viel Energie und Verkehrsfläche benötigt. Und nur über Sharen bekommt man den CO2-Ausstoß und den Flächenverbrauch in den Griff. Trotzdem sind tradierte Verhaltensweisen schwer zu überwinden und es obsiegt oft die Bequemlichkeit, das eigene Auto zumindest „nahe“ am Wohn- oder Arbeitsort stehen zu haben. Entsprechend wurden die Sharing- und Poolingdienste bei Uber, Miles und Co. in den letzten Jahren auch massiv digitalisiert – ohne dass sich die Verkehrspolitik massiv geändert hätte: Noch immer zahlen wir pro Monat in Berlin pro Fahrzeug rund 100 Euro pro Monat, wo die Anwohner mit dem eigenen Auto viel günstiger stehen, beschwert sich dann auch Meier. Nehrke verwies zudem darauf, dass das Sharen in den Bereichen, wo die Einwohner sowie Einwohnerinnen und künftigen Nutzer und Nutzerinnen darauf vorbereitet wurden, viel besser angenommen wurde als bei Wohnprojekten, bei denen die Anwohner vom Sharing eher „überrascht“ wurden.

Trotzdem steigt die Sharing-und Ride-Pooling-Quote kontinuierlich weiter, wenn auch nicht so stark wie gewünscht, weshalb sich alle Teilnehmer einen besseren Ausbau der entsprechenden Infrastruktur wünschen: Denn nur weil nach dem Krieg alle mit ihren Autos überall auch in der Innenstadt hinfahren durften, muss das so nicht fortgeführt werden. Zumal man dann mehr Raum für anderes findet.

Zum Abschluss vielleicht eine spannende Zahl, wenn viel „geshared“ (und gepoolt) wird: Dann ersetzt nämlich ein Sharing-Fahrzeug bis zu 20 Pkw – und 100 Meter Straße wären frei für Radspuren, Fußgängerzonen, Microhubs oder Grünstreifen. Worauf warten wir noch?

Was bedeutet das?

Car-Sharing und Ride-Pooling gehört die Zukunft. Aber dafür muss Anreiz und Infrastruktur geschaffen werden – dann entstünde auch ganz schnell ganz viel Raum für Neues!

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