IAA Nachlese 7 : Unter dem Dach von Kostal lädt Compleo durch

Kostal gehört nach eigenen Angaben zu den „Industrial Natives“ im Bereich der Automobil- und Industrieelektrik – und führt die Marke Compleo in eine sichere Zukunft.

 

Nahmen sich beide persönlich Zeit: Andreas Kostal, CEO der Kostal-Gruppe in vierter Generation und Jörg Lohr, CEO von Compleo. | Foto: G. Soller
Nahmen sich beide persönlich Zeit: Andreas Kostal, CEO der Kostal-Gruppe in vierter Generation und Jörg Lohr, CEO von Compleo. | Foto: G. Soller
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

IAA-Premiere: Seit August 2023 bilden Kostal und Compleo eine starke Allianz, die ein umfassendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen für die E-Mobilität bereitstellt. Beide Unternehmen verfügen über umfassende Expertise im Bereich des uni- und bidirektionalen Ladens, des Backend-Betriebs von Ladeinfrastruktur und der Eichrechtskonformität. Wir trafen am Stand Compleo-CEO Jörg Lohr und Andreas Kostal, dem CEO der Kostal-Gruppe, um uns vor Ort über die Trends und Neuheiten bei der Ladetechnik zu informieren.

Und hier bestätigen uns beide, was wie auf der Power-2-Drive schon eruierten: Die Zeit der „dummen Ladetechnik“ sei endgültig vorbei – auch im Privatsegment und die Themen Digitalisierung sowie HPC Laden würden wichtiger. Geschickt für Compleo, wo man seit jeher zu den Taktgebern im öffentlichen und halböffentlichen Raum gehört. Weshalb wir trotzdem kurz nachfragen müssen, weshalb Compleo sich dann unter die Fittiche von Kostal begeben musste.

Worauf Lohr ganz offen Rede und Antwort steht: „Ideen und Innovationen hatte Compleo immer, aber nachdem gerade der öffentliche Raum viele Projektgeschäfte fährt, brauche man auch ein solides Backup mit mittel- bis langfristigen Planungen – gerade bei Start-ups gern ein Punkt, der vernachlässigt wird.

Hier kam dann Kostal ins Spiel – eine Größe unter den Zulieferern, die noch dazu inhaltlich (Elektronikbauteile!) sehr gut zu Compleo passt. Oder aus Sicht von Andreas Kostal: nachdem man ohnehin schon im Auto mit Elektronik unterwegs sei und das Thema Laden berücksichtigen müsse, könne man das Portfolio ja gleich um Ladetechnik abrunden.

Zumal die Zukunft ohnehin der Car2X-Kommunikation gehöre, sprich: Auto erkennt Ladepunkt und Ladepunkt erkennt Auto, einstecken, laden, abrechnen – fertig! Genau dafür habe man laut Kostal und Lohr das Know-How, auch wenn man aktuell „noch“ die Themen Eichrechtskonformität und Bezahlterminal weitertreibe.

DC-Laden wird immer populärer

In dem Zusammenhang interessiert uns auch das Thema DC-Laden, dass auch abseits der Autobahnen immer populärer werde. „Wird es“ erklärt Lohr, denn das Laden an den öffentlichen 11-kW-Ladern wird bei steigender E-Mobilitätsdichte zu lange dauern. Und im urbanen Raum stiege deshalb der Bedarf an schnellen „Snack-Loading“-Möglichkeiten während des Einkaufs oder eines Restaurantbesuches. Und: Das Laden am Arbeitsplatz würde wichtiger werden. Womit wir wieder bei der „Aufrüstung“ mit Eichrechtskonformität und Bezahlterminal wäre, denn das Hantieren mit Ladekarten würde laut Lohr zunehmend unpopulär werden.  

"Made in Germany" ist für Kostal extrem wichtig

 Weshalb man eben einen HPC-Lader plane – laut Compleo dem ersten Produkt dieser Art „made in Germany“. Und hier kommt jetzt wieder Kostal ins Spiel, wo man nach wie vor Wert auf dieses Label legt: Deshalb erfolge sowohl die Produktion in Deutschland und entsprechend kämen auch die verbauten Leistungsmodule aus Deutschland, was wiederum, die gesamte Wertschöpfung bei Compleo belässt, was den Technologiestandort Deutschland nachhaltig stärkt und Arbeitsplätze sichert.

Was man auch zwischen den Zeilen heraushört: Durch das „Backup“ von Kostal kann Compleo jetzt langfristiger und nachhaltiger planen und wir verlassen den Stand mit dem guten Gefühl, dass Compleo und Kostal tatsächlich das „perfekte Match“ sind, das uns Lohr und Kostal zu Beginn erklärt haben.

Was bedeutet das?

Compleo gehört zu den etablierten Unternehmen mit dem Schwerpunkt öffentliches und halböffentliches Laden. Mit der Unterstützung von Kostal im Rücken sollte das Unternehmen jetzt in ruhigeres Fahrwasser kommen und seinen Innovationen auch finanzielle Nachhaltigkeit zur Seite stellen können.

 

 

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