JLR und Tata: Neues Werk für E-Autos in Indien
Lange Zeit hatten Tata und Jaguar Land Rover strikt getrennte Produktionen, die sich fast ausschließlich in den Heimatländern befanden. Jetzt will Tata die günstigen Möglichkeiten seines Heimatlandes auch für JLR nutzen. Laut dem Bericht Autocar Professional ist ein indisches JLR-Werk im Bundesstaat Gujarat geplant, es würden aber auch Alternativen im Bundesstaat Pune geprüft.
Im Werk sollen JLR- und Tata-Modelle entstehen. Ursprünglich hatte Tata zunächst eine Eigenentwicklung als Plattform für die edle Avinya-Serie geplant, wechselt jetzt aber auf die neue JLR-Basis. Das soll Tata rund ein halbes Jahr gekostet haben, sodass die ersten Tatas mit JLR-Technik frühestens 2026 bis 2027 auf den Markt kommen könnten.
Auch für JLR bedeutet das einen Stragtegieschwenk: Im November 2023 unterzeichneten beide Unternehmen einen entsprechenden Vertrag zwischen Tata Passenger Electric Mobility (TPEM) und Jaguar Land Rover (JLR), die beide wiederum 100-prozentige Tochtergesellschaften von Tata Motors Limited (TML).
Mit der Avinja-Serie strebt Tata nach oben – 800 Volt inklusive
Und da man für die eigenen günstigeren Modelle schon mal ein neues Werk baut, könnte man dann eben auch gleich die JLR-Modelle dort fertigen. Denn nachdem auch Tata die 800-Volt-Plattform Electrified Modular Architecture (EMA) von JLR für seine künftigen Modelle der sogenannten Avinya-Serie nutzen will, macht eine gemeinsame Montage Sinn.
„EMA“ soll im kommenden Jahrzehnt die Basis für je mindestens vier Modelle für Tata Motors und JLR sein, auf der drei Millionen Autos entstehen könnten. Interessant: Davon seien ein Drittel für Tata Motors und zwei Drittel für JLR vorgesehen. Dafür wolle JLR mehrere Milliarden Pfund investieren. Und da JLR in Indien nur einen geringen Marktanteil hat, würde ein Großteil der Fertigung in den Export gehen.
Was bedeutet das?
Schon lange gehört JLR zu Tata doch bisher wurden vergleichsweise wenig Synergien zwischen Indien und UK gehoben. Beide Marken befanden sich 2023 im Aufwind und könnten diesen „Schwung“ nutzen, um künftig gemeinsam Stromer auf einer hochwertigen Plattform zu bauen. Bleibt nur die Frage nach dem Image: Denn JLR möchte sich Richtung Luxus entwickeln, Tata galt lange Zeit selbst in Indien als Billigmarke.