Kia: Alles neu, alles elektrisch!

Mit EV6 und EV9 hat Kia zwei starke Ausrufezeichen gesetzt und eigenständige „Klassiker“ für die Zukunft geschaffen. Jetzt legt die Marke nochmal massiv nach!

Das Kia-Portfolio der Zukunft: Zu EV6 und EV9 kommen EV3, EV4 und EV5. | Foto: Kia
Das Kia-Portfolio der Zukunft: Zu EV6 und EV9 kommen EV3, EV4 und EV5. | Foto: Kia
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Die Spatzen pfiffen es schon lange von den Dächern: Kia kommt! Und zwar gewaltig mit vier weiteren Elektroautos für verschiedene Märkte, die sich optisch an EV6 und EV9 orientieren. Spencer Cho, Head of Product planning bei Kia erklärte:

 „Unser Elektroportfolio soll in den kommenden Jahren ein breites Spektrum zwischen 30.000 und 80.000 Euro abbilden.“

Weshalb Kia „unten“ am Programm anbaut – mit EV3, EV4 und EV5, die von rund 35.000 bis 50.000 Euro kosten sollen. Dabei will man auch Stärke gegenüber China, Europa und den USA zeigen. Speziell für Europa plant man auch noch einen kleinen EV2, der quasi den Picanto ersetzen soll und neben anderen Modellen ab 2026 in der Slowakei produziert werden soll.

Und die Verbrenner? Nun ja – da hielt man sich dezent zurück in konkreten Aussagen. Sung erläuterte:

„Auf den sogenannten Emerging Markets wird es mit der Elektromobilität nicht so schnell wie auf den anderen Märkten gehen“.

Ebenso dezent plant man aber die neuen Stromer: Bis 2026 soll „nur“ jeder vierte neu verkaufte Kia ein Elektromodell sein; bis 2030 sollen es pro Jahr knapp 40 Prozent oder 1,6 Millionen E-Autos sein. „Kia ist sehr darauf bedacht, Lösungen für die Bedenken zu finden, die nach wie vor zum Zögern beim Kauf eines Autos führen“, erklärte Ho Sung Song und fuhr fort:

„Wir werden die Erwartungen der Kunden erfüllen, indem wir eine vollständige Palette von E-Fahrzeugen zu verschiedenen Preispunkten anbieten und die Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur verbessern.“

Kia will die gesamte Customer-Journey begleiten

„Kia hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten und die Bedürf[1]nisse unserer Kunden zu erfüllen, indem wir erkannte Schwierigkeiten beseitigen. Wir wollen die gesamte ‚Customer Journey’ von digitalen und Offline-Kontakten bis zur Interaktion im Fahrzeug so mühelos und angenehm wie möglich gestalten. Dies schließt die Phasen vor, bei und nach dem Kauf ein“, sagte Charles Ryu, Leiter der Division Brand and Customer Experience bei Kia. Er ergänzte:

„Kia wird den Ansprüchen seiner Kunden weiterhin durch neue digitale Plattformen und Technologien gerecht werden, damit wir immer bessere Wege finden um voranzukommen. Denn unser Versprechen, zukunftsweisende nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten, die das Leben der Menschen verbessern, gehört zum Kern der Kia-DNA.“

Fokus auf dem EV5, der technisch aber dezent abgespeckt wird

Im Fokus steht dabei klar der neue 4,62 Meter lange EV5, der sich optisch am großen EV9 orientiert und auf er bekannten EV9 E-GMP-Plattform steht. Sich aber die 800-Volt-Technik erstmal spart, da er als preissensibles „Weltauto“ gedacht ist. Die Antriebe leisten zwischen 150 kW / 204 PS und 230 kW / 313 PS mit Front- und Allradantrieb. Unterschiedliche Akkuzulieferer für die Fertigungen in China und in Korea bedeuten unterschiedliche Kapazitäten zwischen 58 und 88 kWh mit Reichweiten bis zu 720 Kilometern.

EV2 ab rund 30.000 Euro

Dem EV5 ab 2025 sollen bald die Limousine EV4 und das kleinere Elektro-SUV namens EV3 folgen, womit Kia tendenziell dazu übergeht, die SUV oder höher bauenden Fahrzeuge mit ungeraden, die niedriger bauenden Modelle mit geraden Ziffern zu versehen. Für den EV2 peilt man einen Einstiegspreis ab rund 30.000 Euro an.

Daneben wird das Ladenetzwerk wird weiter ausgebaut. Hier bleibt Kia der Philosophie treu, sich je nach Markt an Verbünden zu beteiligen, In Europa liegt der Fokus auf Ionity, wo bis 2025 mindestens 7000 Schnellladepunkte stehen sollen. Mit an Bord sind hier auch die deutschen Hersteller und Hyundai. In Nordamerika ist man mit Hyundai in einer Netzwerk-Kooperation unterwegs, in der auch BMW, GM, Honda, Mercedes und Stellantis beteiligt sind. Bis 2030 sollen dort mehr als 30.000 Schnellladepunkte entstehen. Auf dem Heimatmarkt engagiert man sich beim Ladenetzwerk Epit, das bis 2025 auf immerhin 3500 Stationen wachsen soll.

Was bedeutet das?

Kia erweitert sein E-Portfolio gekonnt und baut unten an - und fährt seine starke Designphilosophie weiter. Dürfte erfolgreich sein. 

 

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