Kurios: Rolls Royce Spectre - Spekulanten sollen auf schwarze Liste

Der Spectre ist so begehrt, dass es mittlerweile zwei Jahre Wartezeit gibt. Doch so viel Geduld bringen viele Superreiche nicht auf, weshalb manche Spectre bereits mit heftigen Aufschlägen weiterverkauft werden. Jetzt droht Firmen-Chef Torsten Müller-Ötvös mit einer „schwarzen Liste“.

Dunkle Machenschaften: Der Spectre ist so begehrt, dass Rolls-Rolls-CEO Müller-Ötvös jetzt eine schwarze Liste für Spekulanten anlegen will. Wer darauf landet, darf nie wieder einen Rolls kaufen! | Foto: Rolls Royce Motor Cars
Dunkle Machenschaften: Der Spectre ist so begehrt, dass Rolls-Rolls-CEO Müller-Ötvös jetzt eine schwarze Liste für Spekulanten anlegen will. Wer darauf landet, darf nie wieder einen Rolls kaufen! | Foto: Rolls Royce Motor Cars
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Manche Modelle sind so begehrt, dass Kunden zu ihrem Start gerne Aufpreise bezahlen, um zu den ersten Fahrern und Faherinnen zu gehören. So wohl auch beim Rolls Royce Spectre, dessen erste Exemplare noch vor respektive sofort nach der Auslieferung schon den Besitzer wechselten. Dieser „Schwarzmarkt“, der den Erstbestellern nette fünfstellige Zusatzgewinne beschert, ist Rolls-Royce-CEO Torsten Müller-Ötvös ein Dorn im Auge. In einem Interview mit den Kollegen vom britischen CarDealerMagazine drohte er:

„Jeder Versuch, aus unserem äußerst beliebten neuen Auto Kapital zu schlagen, führt dazu, dass das Unternehmen Sie auf eine schwarze Liste setzt. Sie werden dann nie wieder die Chance haben, einen Rolls Royce zu erwerben."

Hintergrund: Die Rolls-Kundschaft gilt als verschwiegen und zurückhaltend – solche Deals machte man bisher eher mit Hypercars. Aber: Laut Rolls Royce seien 40 Prozent der Kunden neu, weshalb Müller-Ötvös auch von ihnen gern wüsste, wer Sie sind, und was Sie mit dem Auto machen wollen. Denn Rolls Royce erden derzeit eher verteilt als verschenkt, wie Müller-Ötvös anmerkt:

„Um einen Bestellplatz für einen Spectre zu bekommen, muss man sich qualifizieren."

Müller-Ötvös plant eine schwarze Liste: Wer als Spectre-Spekulant darauf landet, dem soll der Kauf eines weiteren Rolls Royce lebenslang untersagt werden. Bestellt haben natürlich auch Händler von Luxusfahrzeugen, die dann genau diese Modelle als erste im Showroom haben, wohl wissend, dafür Kunden zu finden, denen „Erster sein“ wichtiger ist als „seinen“ individuellen Spectre zu bewegen. Im Artikel kommt auch Tom Hartley zu Wort, der auf der Insel bekannt ist wie ein bunter Hund, wenn es um Luxus-Modelle geht. Er kennt nicht nur die Modelle, sondern weiß auch, wie man an sie herankommt:

„Autohersteller werden extrem erfolgreiche Unternehmer, Geschäftsleute und Aristokraten niemals davon abhalten, ihre Autos zu verkaufen.“

Auch er hat bereits Optionen für zwei Spectre gekauft und dafür einen fünfstelligen Extra-Betrag berappt, die Rede ist von umgerechnet knapp 60.000 Euro. Er erklärt:

„Ich habe bereits zugestimmt, zwei Spectres von Kunden zu kaufen. Ich halte es nicht für fair, dass Autohersteller Kunden, die fast eine halbe Million Pfund für ein Auto ausgegeben haben, vorschreiben, was sie damit machen können.“

Und er kritisiert Müller-Ötvös Plan:

„Das ist nicht richtig. Die Lebensumstände der Menschen ändern sich, sie könnten einen echten Grund für den Verkauf haben, zum Beispiel finanzielle Probleme.“

Allerdings werde die Spanne, mit einem Spectre Gewinne nur sehr kurz sein. Er kennt seine Kunden:

„Die Leute wollen mit dem neuen Spielzeug einfach die ersten sein."

Was bedeutet das?

Rolls Royce elektrisch? Funktioniert – sogar Bestens. Aber spätestens, wenn in der Londoner Innenstadt genug Spectre rolle(r)n, dürfte der Hype abebben.

 

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