LEVC zeigt Serienversion des Elektrovans VN5

Der „VN5“ ist ab sofort bestellbar und soll ab Ende 2020 ausgeliefert werden. „VN“ steht hier für „Van“.

Der VN 5 soll noch 2020 in Großbritannien ausgeliefert werden. | Foto: LEVC
Der VN 5 soll noch 2020 in Großbritannien ausgeliefert werden. | Foto: LEVC
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Großbritannien produziert nach dem Ende von LDV im Jahr 2008 wieder eigene Vans, wenn auch unter Geely-Regie. Auch der VN5 kommt wie das LEVC London-Taxi als Plug-in-Hybrid mit Range Extender. Rein elektrisch er bis zu 93 Kilometer Reicheite bieten, mit dem von LEVC als „eCity“ bezeichneten Range Extender steigt die Gesamtreichweite umgerechnet auf bis zu 482 Kilometer.

Der VN5 bietet bis zu 5,5 Kubikmeter Laderaum und hat eine Nutzlast von bis zu 830 Kilogramm. Die Hecktüren öffnen im Verhältnis 60:40. Zudem sei die Größe der seitlichen Schiebetür so gewählt worden, dass eine Palette von der Seite eingeladen werden kann. Neben dem Vorteil, dass der VN5 auch in für Verbrenner zufahrtsbeschränkte Bereiche einfahren darf, soll das Modell laut LEVC wettbewerbsfähige Betriebskosten bieten – was angesichts der hohen Preise ein wichtiges Verkaufsargument ist. Die starten in der Basisausstattung „Business“ bei 46.500 Pfund, das sind nach (noch aktuellem Pfundkurs) umgerechnet knapp 51.800 Euro – auf der Insel eren die Vans jedoch mit bis zu 8000 Pfund gefördert. Darüber rangiert die Ausstattung „City“ (u.a. Parksensoren vorne und hinten sowie einige Fahrassistenten und Sicherheits-Features) für 48.000 Pfund (knapp 53.500 Euro) und das Das Top-Modell „Ultima“, das 52.000 Pfund (knapp 57.900 Euro) kostet. Es bietet unter anderem einen (wichtigen) 22-kW-AC-Lader, Navi, elektrisch einstellbare Sitze, eine Rückfahrkamera und wurde optisch etwas Richtung „edel“ getrimmt. An einem 50-kW-Lader soll die 31-kWh-Batterie in 30 Minuten vollständig geladen werden können. Die AC-Ladeleistung liegt ab Werk bei 11 kW.

Wichtig für den gewerblichen Einsatz: Die Wartungsintervalle liegen bei 40.000 Kilometern. Und die Karosserie aus Aluminium soll besonders korrosionsbeständig sein. Karosserieteile aus Verbundwerkstoff sollen zudem unempfindlich gegenüber kleinen Dellen sein.

Noch nicht ganz klar ist unterdessen, wie stark die Corona-Krise LEVC traf: Im April gab es zwischenzeitlich Meldungen, dass LEVC die Zahlungen an Zulieferer unter Berufung auf „höhere Gewalt“ vorübergehend eingestellt hätte. Wie angespannt die finanzielle Lage ist, lässt sich schwer beurteilen, da man jetzt den VN5 als zweites Modell nach dem Taxi TX5 gelauncht hat – das deutlich höhere Stückzahlen bringen soll und unter den vielen Vans optisch und technisch eine Sonderstellung einnimmt.

Was bedeutet das?

Der VN5 ist eine logische Weiterentwicklung des TX5, der LEVC endlich zu höheren Stückzahlen verhelfen kann. Auf der Habenseite steht das alltagstaugliche Antriebskonzept und die sehr britische Optik, die sich am klassischen London-Taxi orientiert. Doch all das will bezahlt werden – und da starten Verbrennerkonkurrenten mit ähnlichem Platzangebot viel günstiger.

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