Niedersachsen: Theorieunterricht an Fahrschulen muss dauerhaft digital bleiben

Althusmann: „Eine Frage der Logistik, Wirtschaft und Digitalisierung.“

Fahrschüler, gerade angehende Lkw- und Busfahrer, sollen auch nach der Pandemie weiterhin digitale Theoriestunden nehmen können, so der Wunsch Niedersachsens. (Foto: Pixabay)
Fahrschüler, gerade angehende Lkw- und Busfahrer, sollen auch nach der Pandemie weiterhin digitale Theoriestunden nehmen können, so der Wunsch Niedersachsens. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Niedersachsens Digitalisierungs- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann fordert die Bundesregierung auf, Theorieunterricht an Fahrschulen auch über die Pandemie hinaus in digitaler Form zu ermöglichen. 

Die Pläne der Bundesregierung, digitalen Theorieunterricht nur in Ausnahmefällen zuzulassen, sind enttäuschend. Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen ist es Fahrschülern heute nicht mehr zu erklären, wieso sie teilweise lange Fahrtwege auf sich nehmen müssen, wenn es kostengünstige, didaktisch geeignete und vor allem erprobte digitale Lösungen gibt. Darüber hinaus ist es auch eine wirtschaftliche Frage: Niedersachsen braucht dringend Lkw- und Busfahrer – die Möglichkeit einer digitalen Fahrschulausbildung sollte daher aus wirtschaftlicher, logistischer und epidemiologischer Sicht unbedingt genutzt werden. (Althusmann)

Digitaler Unterricht nur per Sondergenehmigung

Derzeit gilt für Fahrschulen die Sondergenehmigung, theoretischen Präsenzunterricht auch digital durchführen zu können. Trotz der Pandemiezeiten plant der Bund allerdings, diese Sondergenehmigung nicht zu verlängern und digitalen Unterricht an Fahrschulen einzuschränken. Daher setzt sich Niedersachsen gemeinsam mit Hessen im Bundesrat dafür ein, dass die Bundesregierung auch zukünftig in der Fahrschulausbildung moderne und digitale Lösungen zulässt.

Unter geeigneten Rahmenbedingungen sollen digitale Unterrichtsangebote an Fahrschulen nach Wunsch der beiden Bundesländer künftig grundsätzlich zugelassen werden. Sie verstehen ihren Vorschlag als eine Erweiterung des Lehrangebots sein, ohne den klassischen Präsenzunterricht vorerst vollständig zu ersetzen. Die konkrete Gestaltung der Rahmenbedingungen sollten Bund und Länder gemeinsam erarbeiten. Hierzu unterstützt Niedersachsen einen entsprechenden Entschließungsantrag der Länder Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg.

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