NUFAM: Mobilität der Zukunft im Fokus

Alternative Antriebe, autonomes Fahren sowie digitale Assistenzsysteme sind die großen Trend- und Diskussionsthemen in der Nutzfahrzeugbranche. Die Mobilität der Zukunft ist nicht nur Thema an den Ständen der 400 Aussteller aus 13 Ländern, sondern auch im Rahmenprogramm der NUFAM verankert. Zur sechsten Auflage der Nutzfahrzeugmesse vom 26. bis 29. September wurde das umfangreiche Programm für Fachbesucher noch weiter ausgebaut. Erstmals finden geführte New Mobility-Rundgänge über die Messe statt.

In diversen Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen informieren Experten der Branchen im Rahmenprogramm der NUFAM - hier mit Beteiligung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
In diversen Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen informieren Experten der Branchen im Rahmenprogramm der NUFAM - hier mit Beteiligung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Bert Brandenburg

Auf den neuen New Mobility-Rundgängen zeigen Aussteller ihre Innovationen aus den Bereichen alternative Antriebe, digitale Assistenzsysteme sowie Fahrzeug- und Produktpremieren rund um neue Mobilität. So präsentiert Orten Electric Trucks den Orten ET 35M, einen Elektro-Sprinter mit mobiler Batterieladestation. KM Conversion zeigt ein kleines elektrisches Nutzfahrzeug für den kommunalen Bedarf. Die S&G Automobil AG stellt einen eVito sowie den neuen Actros 5 mit diversen digitalen Assistenzsystemen vor. Interessierte Besucher können Tickets für die New Mobility-Rundgänge vorab im Online-Ticketshop buchen. Die geführten Rundgänge finden am 27. September statt.

Auch außerhalb des Messegeländes zeigen sich während der NUFAM zukunftsweisende Fahrzeuge. Am 26. September findet die von der Messe Karlsruhe, der IHK Karlsruhe, der Hochschule Karlsruhe und dem Automotive Engineering Network (aen) gemeinsam veranstaltete Future Mobility Roadshow im Rahmen der NUFAM statt. Fahrzeuge, die nicht mit konventionellen Kraftstoffen wie Diesel oder Benzin angetrieben werden, fahren von der Messe über die Innenstadt zur Hochschule Karlsruhe, wo sie dem Publikum vorgestellt werden. Vom Lastenrad bis zum schweren Fahrzeug für den Güterverkehr – so wird die Vielfalt der alternativen Antriebstechnologien einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Für spannende Diskussionen innerhalb der Branche sorgt das Thema „Emissionen“. Laut Bundesumweltamt werden jährlich rund 50 Millionen. Tonnen CO2 vom Straßengüterverkehr ausgestoßen. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß neuer Busse und Lkw um 30 Prozent gesenkt werden. Vor diesem Hintergrund findet am 28. September, eine Podiumsdiskussion mit dem Thema: „CO2-Neutralität – Was kann das Logistikgewerbe realistisch liefern?“ statt. Am Stand der Straßenverkehrs-Genossenschaft Baden eG diskutieren Verbandsexperten mit Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg und Schirmherr der NUFAM. Im Anschluss geht es in der Veranstaltung „Rechtsabbiegeassistenten retten Leben“ um die Sicherheit am Lkw. Der Minister nimmt an der Vorstellung der Zwischenbilanz eines Feldversuches zur Erprobung von Abbiegeassistenten des Steinbeis Transferzentrums Mobilität und Logistik in Kooperation mit dem Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. teil. Das Forschungsprojekt wird vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert. In der anschließenden Live-Demonstration wird das Verhalten des toten Winkels mit und ohne Rechtsabbiegeassistent im Demopark des Außengeländes gezeigt.

An zwei Telematik-Tagen (26. und 27. September) und dem gleichnamigen Forum, können sich Fachbesucher zu aktuellen Themen der Digitalisierung im Transport- und Logistik-Bereich informieren. In Vorträgen und Gesprächsrunden werden Fragestellungen der Fahrzeug-Telematik diskutiert, zum Beispiel zur Anschaffung von Trailer-Telematik: „Direkt vom Hersteller oder vom externen Spezialisten – was ist die bessere Lösung?“. In der von der Mediengruppe Telematikmarkt.de organisierten “Telematics VIP-Lounge“, die an das Forum angeschlossen ist, können Fachbesucher in entspannter Lounge-Atmosphäre weitere spannende Telematik-Lösungen bei Herstellern erkunden.

Praxisnahe Szenarien und aktuelle Themen der Ladungssicherung, zum Beispiel Rechtsvorschriften und Haftungsfragen, stehen am 28. September im Forum Ladungssicherung zur Diskussion. Im Demopark werden außerdem fahrdynamische Praxisvorführungen gezeigt, um die Bedeutung richtiger Ladungssicherung zu veranschaulichen. Die Messe Karlsruhe veranstaltet das Forum in Zusammenarbeit mit dem fachlichen Partner „Königsberger Ladungssicherungskreis“.

Der Alltag des Berufskraftfahrers steht im Mittelpunkt der Podiumsdiskussionen im Truck Driver Forum (29. September). Diskussionsthemen sind zum Beispiel der digitale Frachtbrief mit Blockchain, aktuelles zum Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz und das Dauerthema Fahrermangel und Fachkräftegewinnung. Dabei berücksichtigt das Fachprogramm technische und regulatorische Herausforderungen der Branche. Von der Theorie in die Praxis geht es bei der NUFAM-Challenge in Zusammenarbeit mit Drive Concept Wiesner und mit dem ETM Verlag. Hier wird der beste Berufskraftfahrer Deutschlands gesucht. Das theoretische Wissen der Teilnehmer wurde im Vorfeld der Messe mit einem Online-Fragebogen getestet. Ihre Praxiserfahrung müssen die Finalisten am 29. September im Demopark unter Beweis stellen.

Die Bandbreite der Nutzfahrzeuge zeigt sich auch im Demopark. Die ersten zwei Messetage (26. und 27. September) sind neuen Produktpräsentationen gewidmet. Die Aussteller F.X. Meiller, Plafinger, Unsinn Fahrzeugtechnik sowie KM-Conversion zeigen ihre neuesten Fahrzeuge in Aktion. Am 28. September findet hier außerdem der MAN Blaulicht-Tag statt. Bei der Demo-Vorführung von Weber Rescue Systems mit Unterstützung von MAN Truck & Bus Deutschland, führen drei Ausbilder Rettungsgeräte, wie Schneidgeräte oder Spreizer, direkt am Fahrerhaus vor. Die Demonstration ist besonders interessant für Feuerwehren, THW und alle weiteren Einsatzkräfte, die üblicherweise im Rahmen von Rettungen aus Unfallfahrzeugen tätig werden. Als besonderes Publikumshighlight wird am 29. September ein Lkw-Unfall mit anschließender Bergung simuliert und dabei gezeigt, wie verschiedene Partner Hand in Hand zusammenarbeiten.

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