Opel: Der Manta GSe Elektromod ist fertig!

Aus einer wilden Idee des Opel-Designteams wurde Realität: Sie verwandelten einen Manta A in einen Stromer mit modernem „Vizor“ und teil-digitalem Ambiente

Der GSe ist fertig - fahrfähig und mit TÜV! | Foto: Opel
Der GSe ist fertig - fahrfähig und mit TÜV! | Foto: Opel
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Den Opel Manta A kennt die digitale Generation allenfalls aus Erzählungen ihrer Großeltern. Sollte man meinen – doch die sozialen Medien waren da anderer Meinung: Nur die Ankündigung des Manta GSe Elektromod ging wie eine Rakete durch die Opel-Foren und schoss dann weit darüber hinaus. Und Opel-Chef Lohscheller war erstaunt über so viel Begeisterung. Binnen eines Jahres stellten die wilden Opelaner nun tatsächlich einen Manta-A-Stromer auf die Räder, wobei man hier zu „bewährten“ Umbaukits griff und nicht versuchte, die aktuelle Stellantis-Stromtechnik in den Manta zu implementieren.

Die Viergang-Handschaltung blieb drin!

So stammen die 108 kW (147 PS) starke Synchronmaschine, die maximal 255 Nm Drehmoment und der 31 kWh große Lithium-Ionen-Akku nicht aus dem Stellantis-Regal, sondern von einer Firma, die sich auf die Elektrifizierung von Young- und Oldtimern spezialisiert hat. Nachgeladen werden kann nur mit maximal 9 kW binnen vier Stunden, und die Reichweite nach WLTP fällt mit rund 200 Kilometern eher dezent aus. Dafür wiegt der Stromer auch nur rund 100 Kilogramm mehr als das Original – und damit weniger als der neue Konzernbruder Fiat 500e… Dezent fiel auch der Umbau innen aus: Zwar trägt der Manta jetzt prinzipiell die Mokka-Armaturentafel, aber weil das grundsätzliche Antriebslayout mit Frontmotor und Heckantrieb erhalten blieb, blieben auch Antriebswelle und Vierganggetriebe erhalten. Irre: Dieses kann man nach wie vor per Hand reißen, braucht dafür aber nicht mehr zu kuppeln!

Hebelchen für die Lüftung steuern jetzt die Rekuperation

Ebenso irre: Der Hebel für die Rekuperation. Dafür nutzten die Umbauer einfach einen Schieberegler, der im Original-Manta die Klimatisierung steuerte!  Die klassischen runden Luftausströmer wanderten unters Armaturenbrett und sitzen an der Stelle des Radios, das seinerseits durch eine fette Marshall-Box ersetzt wurde, über die per Bluetooth Musik ins Auto gestreamt werden kann. Im Cockpit und an den Türverkleidungen finden sich nun zudem mattgrau lackierte Flächen, die hervorragend zu den übrigen gelben und schwarzen Farbelementen im Neoklassiker passen. Der Fahrzeughimmel ist frisch mit feinem Alcantara ausgeschlagen. Von innen aus steuert man auch die Aussagen auf dem "Pixel-Vizor", der hier digitale Botschaften kommunizieren kann, was allerdings nur im Stand funktioniert, sonst hätte es keinen TÜV-Segen gegeben. Dazu kommen die Opel-typischen LED-Scheinwerfer im Mokka-Style.

Riesig wirken die 17-Zoll-Alus, die Ronal extra für den Retro-Manta gefertigt hat. Sie stehen in Reifen der Dimensionen 195/40 R 17 an der Vorder- und 205/40 R 17 an der Hinterachse. Auf dem Kofferraum steht stolz „Manta“ in der neuen, modernen Opel-Schrift. Die verchromten Stoßstangen des Originals sind verschwunden – wie schon zu damaliger Zeit bei vielen Tuning- und Rennfahrzeugen von Irmscher und Co.

Die Frage ist jetzt, wie groß das echte Potenzial für einen Manta außerhalb der Opel-Fangemeinde ist. Könnte man ihn sich auch in Firmenflotten vorstellen, in denen nicht jeder den Außenhandelskombi-SUV-Alleskönner braucht?

Was bedeutet das?

Opel ist mit dem Manta GSe Elektromod ein tolles Showcar gelungen. Blöd nur, dass die Stellantis-Plattformen generell auf Frontantrieb setzen. Aber vielleicht kriegt man ja im Verbund mit Alfa, Fiat, Dodge und Peugeot eine sportliche kleine leichte Heckantriebselektroplattform samt er nötigen Stückzahlen auf die Beine gestellt?

Printer Friendly, PDF & Email