Porsche und Michelin: So sieht gelebte Nachhaltigkeit aus

Porsche und Michelin engagieren sich für den nachhaltigen Abbau von Naturkautschuk. Mit dem Projekt „Cascade“ (Committed Actions for Smallholders Capacity Development) setzen sich beide Unternehmen für Transparenz und bessere Arbeitsbedingungen bei der Rohstoffgewinnung ein.

Michelin und Porsche werden beim Projekt "Cascada" konkret in Sachen Nachhaltigkeit. | Foto: Porsche
Michelin und Porsche werden beim Projekt "Cascada" konkret in Sachen Nachhaltigkeit. | Foto: Porsche
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Michelin und Porsche setzen sich mit dem Projekt „Cascade“ für Kleinbauern in Sumatra (Indonesien) beim Kautschukabbau ein. Dazu haben der Reifen- und der Sportwagenhersteller ein Paket geschnürt, in dem Bildungsangebote und Schulungen zu Anbaupraktiken, Biodiversität und Arbeitssicherheit die Lebensumstände und wirtschaftliche Situation der Kleinbauern langfristig verbessern sollen Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung der Porsche AG, erklärt dazu:

„Für Porsche beginnt Verantwortung weit vor den eigenen Werkstoren. Wir denken Nachhaltigkeit gesamtheitlich. Unsere Lieferkette und die Rohstoffgewinnung sind dabei wichtige Faktoren.“

Indonesien ist einer der weltweit wichtigsten Kautschuk-Produzenten. Die lokalen Abbauregionen in der Provinz Jambi sind durch ländliche Strukturen geprägt. Im Rahmen von Analysen – unter anderem mit einer speziell dafür entwickelten App – und Gesprächen vor Ort haben Porsche und Michelin nach eigenen Angaben mögliche Risiken für die Nachhaltigkeit der Lieferkette beim Kautschukabbau identifiziert. Denn der Rohstoff kommt in zahlreichen Industrieprodukten zur Anwendung. Auch Porsche trägt als Automobilhersteller durch den Einsatz von Gummi in Reifen sowie zahlreichen Fahrzeugteilen zum weltweiten Kautschukverbrauch bei. Frenkel ergänzt:

„Wir übernehmen Verantwortung für unseren Einfluss auf die Kautschuk-Abbauregionen in Indonesien. Durch konkrete Projekte vor Ort möchten wir die Lage der Menschen verbessern. Das Herzstück einer nachhaltigen Lieferkette für Naturkautschuk sind die Kleinbauern. Deshalb unterstützen wir sie dabei, einen angemessenen Lebensunterhalt zu erreichen und gleichzeitig gute Umwelt- und Sozialstandards zu praktizieren.“

Cascade ist eines der weltweit ersten Förderprojekte, das an der tiefsten Stufe der Naturkautschuk-Lieferkette ansetzt. Im Rahmen der Initiative sollen laut Porsche und Michelin über 1.000 Kleinbauern durch lokale Partner geschult werden, um die Abbaumethoden umweltschonender und effizienter zu gestalten. Dies trage maßgeblich dazu bei, die Lebensbedingungen der Kleinbauern und ihrer Familien langfristig zu verbessern. Finanziell bleibt der Aufwand für Porsche und Michelin überschaubar: Die beiden Unternehmen investieren nach eigenen Angaben rund eine Million Euro in das zunächst bis 2024 laufende Projekt.

Hélène Paul, Senior Vice President und Chief Procurement Officer bei Michelin, ergänzt dazu:

„Cascade ist ein Beispiel für das Engagement von Michelin für eine nachhaltige Kautschuk-Lieferkette, welche die Umwelt schützt und den Lebensunterhalt der Menschen verbessert. Wir sind froh, mit Porsche in diesem ehrgeizigen Projekt zusammenzuarbeiten. Seit fast 20 Jahren verbindet uns eine enge Partnerschaft im Reifengeschäft, die wir nun auch auf den Bereich der Nachhaltigkeit ausweiten.“

Was bedeutet das?

Toller Ansatz mit finanziell überschaubarem Rahmen: Ähnlich wie bei Hilfsaufrufen an Privatpersonen – nach dem Motto – schon mit xx Euro im Monat sorgen sie für die Bildung/en Lebensunterhalt einer Person – gehen auch Porsche und Michelin an die Wurzeln der Kautschukgewinnung und dürften mit der für die Konzerne „verschmerzbaren“ Million für viele Menschen in Indonesien mehr bewirken als mit mehreren zig Millionen, die andernorts investiert werden.

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