Reev: Sofort einsatzbereite Software für Ladeinfrastruktur
reev ist Softwarehersteller für intelligente Ladelösungen im halböffentlichen Raum. Mit reev Connect können einzelne oder mehrere Ladepunkte einfach mit der reev Software ausgestattet werden. Die Ladepunkte können – unabhängig vom Hardware-Hersteller – miteinander verbunden und über das reev Dashboard gesteuert als auch verwaltet und abgerechnet werden. Auch bereits mit reev Software vorkonfigurierte Ladestationen sind von verschiedensten Hardware-Herstellern bereits im Markt. Denn das Produktversprechen von reev ist: „einfach, schnell und sorgenfrei“. Im Interview erklärt der Gründer und CEO von reev, Eduard Schlutius, die unterschiedlichen Anforderungen seiner Kunden. Er veranschaulicht, dass die Installation einer Ladeinfrastruktur innerhalb von 60 Sekunden erfolgen und als Platform für die direkte Kommunnikation mit dem Installateur dienen kann.
reev Connect verbindet auch bestehende Ladeinfrastrukturen und müsste gerade für Installateure ein interessantes Angebot sein?
Schlutius lächelt: Das ist es. Von Anfang an ist es uns wichtig gewesen, allen Stakeholdern einen einfachen und effizienten Ablauf zu ermöglichen. Das gilt für Installateure, Betreiber und unsere Vertriebspartner. Unsere ersten Kunden waren software-affine Elektrofachkräfte. Mittlerweile wurde unsere Software von rund 2.000 Elektrikerinnen und Elektrikern installiert. Jeden Tag kommen weitere hinzu. Für uns ist es fundamental, dass die Zusammenarbeit Spaß macht – für beide Seiten. Schließlich wollen wir doch alle das gleiche Ziel erreichen: die Energiewende und Elektromobilität nachhaltig voranzutreiben.
Außer reev Connect bietet ihr auch reev Pre-Configured an, wo Eure Software gleich mit der Hardware ausgeliefert wird und getestet werden kann. Man kennt ABL reev ready oder die reev-Software, die bei GEWISS bereits an Bord ist. Wie entwickelt sich das?
Schlutius: reev Connect bietet alle Funktionen für eine intelligente Ladeinfrastruktur. Auch für nachträgliche Software-Integrationen auf Bestands-Infrastruktur. Der aktuelle Trend geht jedoch dahin, die Hardware bereits vorkonfiguriert auszuliefern. Mit reev Pre-Configured bieten wir eine innovative Gesamtlösung, eine nahtlose Integration von reev Software und renommierter Hardware, an. Unser Partnernetzwerk umfasst derzeit 25 Hersteller, und die Zahl wächst stetig.
Wie kommt das bei den Kunden an?
Schlutius: Sehr gut. Besonders gutes Feedback erhalten wir, wie gesagt, zu reev Pre-Configured. Der große Vorteil ist, dass die Schnelligkeit und Effizienz der Inbetriebnahme für Installateure nochmals signifikant gesteigert wird, da zum Beispiel keine weiteren Komponenten benötigt werden und bestimmte Prozesse wegfallen, weil sie bereits im Vorfeld von reev und dem Hardware-Partner übernommen wurden. Das besondere Highlight für Betreiber ist, dass die reev Software mit vollem Funktionsumfang für drei Monate kostenfrei getestet werden kann. Daher kommt das vorkonfigurierte Gesamtpaket Elektrofachkräften und Betreibern gleichermaßen zugute. Wir gewinnen jeden Monat eine Vielzahl an neuen Kundinnen und Kunden hinzu. Dies ist besonders spannend, da wir uns auf den dezentralen und halböffentlichen Bereich konzentrieren. Hier betreuen wir mittlerweile rund 5.200 Kunden, von denen einige auch beispielweiße über 1.000 Ladepunkte verfügen.
Heißt aber, dass reev viel akquirieren und jeden Hersteller neu „anlegen“ muss?
Schlutius: Ja, das ist richtig. Die Softwarefunktionalitäten von reev sind natürlich bereits vorhanden. Wir legen den höchsten Wert darauf, unseren Kunden ein optimales Erlebnis und höchste Qualität bei der Nutzung unserer Systeme zu bieten. Um dies stets garantieren zu können, gehen wir bei neuen Kooperationen mit Hardware-Partnern immer in drei Schritten vor: Schritt eins: wir integrieren die Hersteller in unserem System. Schritt zwei: wir zertifizieren die reibungslose technische Verträglichkeit und Kommunikation zwischen Ladestationen und reev Software sowie die vollständige Integration in die bewährten und etablierten reev Onboarding-Prozesse. Schritt drei: eine gemeinsame, vorkonfigurierte Produktlösung geht als Gesamtpaket in den Verkauf.
Welche Daten werden von den Kunden am meisten gefragt? Hat sich da etwas verschoben?
Schlutius: Neben dem Lastausgleich sind die automatische Abrechnung und insbesondere die Integration der Ladedaten für Dienstwagen zu Hause laden wichtige Funktionen der reev Software, die nachgefragt werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Treibhausgas Quotenhandel. Für uns ist es ein großer Antrieb, dass unsere Betreiber von reev Ladeinfrastruktur die dynamischen Tarife optimal nutzen können, um immer günstig und grün zu laden. Wir verwalten die Transaktionen und ermöglichen unseren Kunden Geld zu sparen und sogar zu verdienen. Sie erhalten einmal im Monat eine Ausschüttung ihrer Ladeerlöse. Auch das ist ein Kernprodukt von reev.
Ihr Hauptversprechen ist zudem ihre einfache und schnelle Installation für Elektriker und/oder Betreiber. Wie schnell ist schnell?
Schlutius (lächelt): Für Elektrofachkräfte ist die Inbetriebnahme der reev Software in weniger als 60 Sekunden möglich. Für Betreiber, die nicht so tief in der Thematik verankert sind, sollte die Inbetriebnahme des reev Dashboards, das Online-Betreiberportal, lediglich unter drei Minuten dauern.
[Schlutius zeigt dem Journalisten einen exemplarischen Installationsvorgang auf seinem Handy.]
Der Installationsvorgang ist sehr intuitiv und erfordert nur wenige Schritte. Zunächst wird ein Nummerncode eingegeben und anschließend folgen wenige Klicks. Am Ende erhält die Elektrofachkraft ein Protokoll.
Da ist ja die einfache Installation samt den Protokollen schon die halbe Miete?
Schlutius: Ja, das stimmt. Aber wir wollen noch mehr bieten. Unser Ziel ist es, dass die Installierenden direkt im reev System bleiben können und automatisch Hinweise zu Fehlern, Fehlerarten, anstehenden Wartungen oder weitere Installationen, z.B. Erweiterungen, erhalten. Und das alles ohne zusätzliche App.
Aber wie kommt man dann an die Infos?
Schlutius: Installateure wollen einfache Lösungen. Am besten knappe, präzise und unmittelbare Nachrichten – ohne weitere Portale usw. Denn in der Regel sind sie den ganzen Tag unterwegs. Daher beabsichtigen wir, im ohnehin bereits genutzten System, direkte Mitteilungen an sie zu senden. Im zweiten Quartal 2024 planen wir mit dieser Funktion live zu gehen.
Unsere Mission als Softwarehersteller ist es, durch vernetzte, intelligente Systeme Komplexität zu reduzieren und Nutzerfreundlichkeit zu steigern. So wird unbegrenzte Flexibilität geschaffen, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden und den standardisierten, unkomplizierten Zugang zur Elektromobilität für eine breitere Nutzerbasis zu erleichtern.
Unsere Bitte, ob Schlutius auch eine Stimme aus der Praxis hätte, bescheidet uns Schlutius poitiv und zitiert Kevin Duscha, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik Elektro Breitling, der erklärt: „Die reev Software ist schnell und leicht bedienbar, was mir Zeit spart. Besonders gut finde ich die Funktion der THG Quoten und die Kompatibilität mit so vielen verschiedenen Hardware-Herstellern, was die Anpassung an unterschiedliche Anwendungsfälle und Kundenanforderungen einfacher macht."
Was bedeutet das?
Bei der Ladeinfrastruktur gilt: Die Hardware steht! Aber die Software wird den Unterschied machen – und hat das Potenzial, noch viel zu vereinfachen!
Das Interview führte Gregor Soller