Reichhart Logistik fährt fast CO2-neutral mit Verbio-Biomethan

Klimafreundliche Transporte mit BioLNG und BioCNG, das aus Strohresten gewonnen wird: So dekarbonisiert der Logistiker seine Transporte schon heute massiv. Biomethan-Spezialist Verbio präsentiert sich auch auf der transport logistic in München.

Stroh im Tank: Mit Biomethan aus Reststoffen ist man schon heute zu 90 Prozent klimaneutral unterwegs. | Foto: Verbio
Stroh im Tank: Mit Biomethan aus Reststoffen ist man schon heute zu 90 Prozent klimaneutral unterwegs. | Foto: Verbio
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der Logistikdienstleister Reichhart hat für den Schwerlastverkehr den Betrieb von BioLNG sowie BioCNG gestartet und betreibt aktuell neun LKW seiner Flotte mit Biomethan des Leipziger Spezialisten Verbio. Eine weitere Aufstockung ist geplant, erklärte das Familienunternehmen. Alleine für einen der größten Kunden mit knapp 100 LKW im Einsatz kann die Firma mit Biomethan bis zum Jahresende knapp 25 Prozent der gefahrenen Transportkilometer CO₂-neutral darstellen und bis 2028 vollständig dekarbonisieren. Im Herbst 2023 soll in der Oberpfalz gemeinsam mit einem regionalen Partner eine Verbio-CNG-Tankstelle in Betrieb gehen.

„Wir haben knapp 260 Fahrzeuge für unsere Kunden im Einsatz. Die eng getakteten Transporte, die wir dabei realisieren, bedürfen einer sehr hohen Verlässlichkeit. Daher war für uns eine ausgereifte Technik ein entscheidender Faktor. Gleichzeitig kommen wir mit Kooperationen wie dieser unserer gesellschaftlichen Verantwortung und den steigenden Anforderungen unserer Kunden nach, die immer mehr Wert auf nachhaltige Logistikkonzepte legen“, erklärt Georg Berberich, Leiter Fuhrpark Technik und Organisation bei REICHHART Logistik.

Der Einsatz von Biomethan sei eine praktikable und wirtschaftliche Lösung, die man im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen sofort einsetzen könne. Man wolle nicht nur mit zukünftigen Lösungen in zehn Jahren Erfolge erzielen, sondern die Emissionen schon heute deutlich reduzieren.

„Für Logistikunternehmen und Betriebe mit eigener LKW-Flotte ist die Frage nach den Betriebskosten und dem CO₂-Fußabdruck immer entscheidender. Für beides ist unser Biomethan aus landwirtschaftlichen Reststoffen eine gute und wettbewerbsfähige Lösung. Große Partner wie Heidelberg Materials vertrauen bereits auf BioCNG“, erklärt Heinz-Peter Küppers, Experte für erneuerbare Kraftstoffe, BioCNG und BioLNG bei VERBIO.

Er verweist auf die 90 Prozent CO₂-Reduktion und den "erheblichen" Kostenvorteil gegenüber fossilem Diesel. Man wolle Speditionen und Unternehmen bei der Umstellung ihrer Flotte unterstützen, mit Treibstoff und unserem wachsenden Bio-CNG/BioLNG-Tankstellennetz.

LKW-Güterverkehr mit Stroh im Tank

Für emissionsarmen Schwerlastverkehr sieht man in Biomethan eine echte Alternative. BioCNG als Kraftstoff bringe einen LKW 500 bis 600 Kilometer weit zwischen zwei Tankstopps und könne in ganz Deutschland schnell und deutlich günstiger als fossiler Dieselgetankt werden. Mit BioLNG, also verflüssigtem Biomethan, steigt die Reichweite sogar auf bis zu 1.500 km. Damit steht der BioLNG-LKW klassischen Diesel-LKW in nichts nach. Deswegen installiere man ein eigenes Tankstellennetz und baue mindestens 20 Tankstellen für BioCNG und BioLNG in Deutschland, wirbt Heinz-Peter Küppers weiter.

Das Biomethan der Leipziger wird in Deutschland in drei großtechnischen Anlagen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg ausschließlich aus landwirtschaftlichen Reststoffen, wie zum Beispiel Stroh, hergestellt. Weitere Produktionsanlagen dieser Art betreibt das Unternehmen in den USA und Indien. Die Technologie wurde im eigenen Haus entwickelt und sei bisher weltweit solitär, so der Anbieter. Diese Vorteile will man auch auf der transport logistic in München präsentieren, die vom 9. bis 12. Mai 2023 in der Messe München stattfindet. (Halle A6, Stand 309)

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