Renault Zoe: Robuster Akku-Technik besteht Haltbarkeits-Check

Es gab stets Skeptiker, die vor der geringen Haltbarkeit der Batteriepakete in den Elektro-Fahrzeugen warnten. Nun hat Renault in einer Studie die Akkus seines Elektro-Bestsellers Zoe unter die Lupe genommen. Dabei zeigt sich: Bedenken wegen nachlassender Performance des Stromspeichers sind unbegründet.

Das Akkupaket des Renault Zoe ist mit Zellen des Südkoreanischen Herstellers LG bestückt.| Foto: Renault
Das Akkupaket des Renault Zoe ist mit Zellen des Südkoreanischen Herstellers LG bestückt.| Foto: Renault
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Thomas Kanzler)

Seit dem Marktstart 2013 ist der kleine Stromer eines der beliebtesten Elektro-Autos in Europa. Eine Untersuchung des französischen Herstellers bestätigt nun die Haltbarkeit der Stromspeicher. Über 99 Prozent aller seit Marktstart 2013 im Zoe eingesetzten Akkus sind noch voll funktionsfähig. Das heißt, sie weisen mindestens 70 Prozent der Kapazität zum Zeitpunkt des Fahrzeugkaufs auf. Dies gilt für sämtliche Batterietypen des kompakten Fünftürers – vom 22-kWh-Akku der ersten Produktionsjahre bis hin zur aktuellen 52-kWh-Batterie.

E-Fahrzeug-Batterien bewähren sich im harten Ausdauertest des Alltags

Renault gewährt beim Zoe e-Tech auf gekaufte Batterien eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern. Außerdem garantiert der französische Hersteller über diesen Zeitraum beziehungsweise die komplette Distanz eine Mindestkapazität von 70 Prozent des bei Erwerb des Fahrzeugs vorhandenen Werts. In Anspruch nehmen mussten dieses Angebot bislang nur sehr wenige Kunden: Weniger als ein Prozent aller jemals in Deutschland in Umlauf gebrachten Zoe Akkus unterschritten diese Marke und mussten ausgetauscht werden. Dies betrifft auch Fahrzeuge, deren Batteriegarantie bereits abgelaufen ist.

Batteriemanagement entscheidend für die Haltbarkeit

Renault verwendet im Zoe ausschließlich Lithium-Ionen-Batterien mit einer hohen Energie- und Leistungsdichte. Ein intelligentes Batteriemanagement misst bei den hochmodernen Stromspeichern die Temperatur und Spannung jeder einzelnen Akkuzelle und stellt so sicher, dass diese im Betrieb weder überhitzt noch zu kalt wird und damit an Leistungsfähigkeit verliert. Dies schont nachhaltig die Zellchemie und schafft damit die Grundlage für ein langes und komplikationsfreies Batterieleben.

Tausch oder Reparatur

Im seltenen Fall eines Batteriedefekts unterscheidet Renault, ob der Akku zusammen mit dem Fahrzeug gekauft oder separat gemietet wurde, ein bis November 2020 bestehendes Angebot, bei dem sich der Mietpreis nach Laufzeit und Laufleistung richtete. Handelt es sich um eine Miet-Batterie, erhält der Kunde einen gebrauchten, aber voll funktionsfähigen Akku mit einem „State of Health“ (SoH), der die Garantiebedingungen erfüllt. Wenn sich dies lohnt, wird der alte Stromspeicher repariert und wieder in den Kreislauf zurückgeführt, entweder erneut als Antriebs-Akku für ein Elektrofahrzeug oder für stationäre Anwendungen. Anders bei Kaufbatterien: Hier schickt Renault die Batterie immer zur Reparatur und lässt sie anschließend wieder in das Fahrzeug einbauen. Ein Batterietausch erfolgt nur, wenn die Reparaturkosten den Akkuwert übersteigen.

Batterien lassen sich häufig durch den Ersatz einzelner Module wieder in einen uneingeschränkt alltagstauglichen Zustand versetzen. Dies ist viel günstiger als der Wechsel des kompletten Akkus und deshalb besonders wichtig für Kunden, deren Elektrofahrzeuge die Garantiezeit auf den Akku schon überschritten haben. Renault verwendet hierfür ausschließlich neue Module. Die Batterie des Zoe besteht aus zwölf solchen Einheiten, die jeweils 16 Elementarzellen enthalten und im gleichen Gehäuse untergebracht sind.

Digitaler Batteriepass gibt in Zukunft Auskunft über Energiekapazität

Renault Werkstätten können den SoH der Antriebsbatterien leicht mit einem Diagnosewerkzeug ermitteln. Künftig wird dies über die App MY Renault auch für die E-Fahrzeughalter selbst möglich sein. Der französische Automobilhersteller entwickelt aktuell ein digitales Batteriezertifikat für die Elektroautos von Renault und Dacia über die verbleibende Energiekapazität der Antriebsbatterie. Dies soll die Restwertkalkulation der Fahrzeuge erleichtern, zum leichteren Wiederverkauf beitragen und dem Käufer Sicherheit über den SoH seines Akkus geben. Die Daten für das Zertifikat werden aus dem Batteriemanagementsystem der Fahrzeuge ausgelesen. Die Informationen über das Verhältnis zwischen der ursprünglichen und der aktuellen Kapazität der Batterie werden in Prozent ausgegeben. Der digitale Batteriepass befindet sich aktuell bereits in der Testphase.

Was bedeutet das?

Die Studie von Renault beweist: die Akkus halten. Gute Nachrichten für alle E-Fahrzeug Besitzer – und für alle, die den Kauf eines gebrauchten Stromers in Erwägung ziehen!

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