Shell & VW: Erste Flexpole-Ladestation für flexiblen HPC-Ausbau

Nach Numbat und JOLT setzen auch VW und Shell auf Kombination von HPC-Lader und Akkuspeicher. Die erste 150-kW-Station ging in Göttingen in Betrieb und erübrigt den Anschluss an Mittelspannung.

Flexibler beim Laden (v.l.n.r.): Carlo Cumpelik, Head of Network Development, Shell Deutschland GmbH, Simon Löffler, Chief Commercial Officer at Elli, Tobias Bahnsen, Head of E-Mobility, Shell Deutschland GmbH. | Foto: VW
Flexibler beim Laden (v.l.n.r.): Carlo Cumpelik, Head of Network Development, Shell Deutschland GmbH, Simon Löffler, Chief Commercial Officer at Elli, Tobias Bahnsen, Head of E-Mobility, Shell Deutschland GmbH. | Foto: VW
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Nach den Start-ups Numbat und JOLT setzt auch der VW-Konzern gemeinsam mit dem Mineralölkonzern Shell auf Schnellladestationen mit Akkuspeicher und hat in Göttingen eine erste Anlage ans Netz genommen, die den Anschluss an die Mittelspannung erübrigt. Die Ladesäule der Volkswagen-Marke Elli verfügt ebenfalls über ein Batteriespeichersystem, das den Anschluss an ein Niederspannungsnetz ermöglicht. So könnten die Ladestationen einfach und flexibel installiert und der Netzausbau beschleunigt werden, wirbt der Hersteller. Nach erfolgreichem Testbetrieb wollen Shell und Volkswagen die Flexpole-Ladestation sukzessive auf weitere Länder ausrollen.

„Mit den Elli Flexpole-Ladestationen von VW können wir einen wichtigen Beitrag zum erforderlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen. Und zwar an den Standorten, wo es sonst für schnelles Laden schwierig wäre“, erklärt Tobias Bahnsen, Head of Shell E-Mobility zuständig für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Simon Löffler, bei Elli verantwortlich für die Bereiche Sales, Produkte und Projekte, hält den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur für eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der E-Mobilität. Die HPC-Station könne fast überall ohne große Bauarbeiten aufgestellt werden und eignee sich daher für einen schnellen Aufbau von Schnelllademöglichkeiten.

Beschleunigter Netzausbau durch innovative Elli Flexpole-Technologie

Die Bundesregierung plant, dass bis 2030 mindestens eine Million Ladepunkte zur Verfügung stehen. Laut Bundesnetzagentur stieg die Zahl der Ladepunkte im vergangenen Jahr deutlich um etwa 21.000 auf insgesamt über 80.000. Davon sind rund 67.000 Normalladepunkte und etwa 13.000 Schnellladepunkte. Ein schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur werde allerdings erschwert durch die Notwendigkeit von Spezial-Transformatoren, deren Beschaffung von langen Lieferzeiten geprägt ist, skizziert die VW-Tochter. Darüber hinaus richteten rund 900 deutsche Verteilnetzbetreiber unterschiedliche Anforderungen an die Transformatoren.

Mit der Technologie der Flexpole-Ladestation werde eine der größten Hürden des Ausbaus überwunden, wirbt der Anbieter. Die Ladepunkte können dank des integrierten Batteriesystems direkt an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden, ohne dass ein spezieller Transformator oder kostspielige Bauarbeiten erforderlich seien. Dadurch verkürze sich die Installationszeit erheblich. Gleichzeitig ermöglichten die Kombi-Ladesäulen eine Ladegeschwindigkeit von bis zu 150 kW. Je nach Fahrzeug können so bis zu 160 Kilometer Reichweite innerhalb von 10 Minuten geladen werden.

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