„Spieglein, Spieglein an dem Truck…“

„Wer ist der Sicherste im ganzen Land?“ Auch wenn Daimler natürlich nicht in die Rolle der bösen Stiefmutter passt, zeigt sich der Konzern mit der MirrorCam von seiner glanzvollsten sprich innovativsten Seite. Mit dem Kamerasystem – markantes Zeichen am neuen Actros – will Mercedes-Benz Lkw zu mehr Verkehrssicherheit beitragen.

Der neue Mercedes-Benz Actros mit MirrorCam. Durch den Wegfall der klassischen Spiegel hat der Fahrer freie Sicht durch die Seitenscheibe. Der markierte Bereich verdeutlicht den Sichtgewinn. Der Van würde hinter dem klassischen Spiegel kaum sichtbar sein.
Der neue Mercedes-Benz Actros mit MirrorCam. Durch den Wegfall der klassischen Spiegel hat der Fahrer freie Sicht durch die Seitenscheibe. Der markierte Bereich verdeutlicht den Sichtgewinn. Der Van würde hinter dem klassischen Spiegel kaum sichtbar sein.
Redaktion (allg.)

Keine Rück- und Weitwinkelspiegel mehr – das hat Vorteile. Dank der MirrorCam hat der Fahrer freie Sicht, wo vorher Rück- und Weitwinkelspiegel große Bereiche rechts und links der A-Säule verdeckten. Ein Vorteil vor allem an Kreuzungen, beim Rangieren und in engen Kurven. Die optimierte Aerodynamik kann den Verbrauch senken: Bis zu 1,5 Prozent weniger Kraftstoff lassen sich laut Hersteller auf die optimierte Windschlüpfigkeit dank MirrorCam zurückführen.

Bessere Sicht in der Kurve

Der Fahrer hat außerdem das Trailerende besser im Blick. Durch die starr montierten Rückspiegel kann bei Kurvenfahrten das Ende des Aufliegers aus dem Sichtfeld wandern. Bei der MirrorCam dagegen schwenkt das Bild der kurveninneren Kamera mit, der Fahrer kann jederzeit das Trailerende im Blick behalten. Auch bei Dämmerung oder im Tunnel kann das Kamerasystem punkten. Die Displays zeigen ein helleres Bild als in der Natur zu sehen ist; die Helligkeit passt sich stufenlos dem Umgebungslicht an Der Fahrer erhält bessere Umfeldinformationen als mit einem Spiegel. Das Kamerasystem bietet einige Vorteile, allerdings müssen sich die Fahrer ein wenig umstellen und sich erst an das System gewöhnen. Vor allem rückwärts geradeauszufahren, ist anfangs etwas ungewohnt.

Rückwärts rangieren mit der MirrorCam

Das Rangieren mit MirrorCam erfordert etwas Eingewöhnung. Für das Rangieren rückwärts bietet die MirrorCam zwei Ansichten: Standardmäßig zeigt das große Hauptdisplay den Nahbereich des Lkw, der untere Teil das weitere Umfeld. Diese Ansicht bewährt sich vor allem, wenn der Fahrer rückwärts in einer Kurvenbewegung steuert. Setzt er das Fahrzeug allerdings nur gerade zurück, ist es oftmals besser, diese Funktion zu deaktivieren. Das geschieht unkompliziert über eine Taste im Türbedienfeld. Zudem sitzen die Kameras etwas weiter außen als die Spiegel, wodurch gerade beim Zurücksetzen in gerader Linie mehr vom Fahrzeug zu sehen ist als mit Spiegeln. Auch das braucht etwas Umgewöhnung und zunächst den abwechselnden Blick auf beide Displays. Denn im Vergleich zum herkömmlichen Spiegelsystem haben manche Fahrer beim Rückwärtsfahren nach dem Blick auf nur eines der MirrorCam-Displays zunächst den subjektiven Eindruck, schräg zu fahren, obwohl sie kerzengerade unterwegs sind.

Distanzlinien helfen dabei, Abstand zu halten

Die Distanzlinien, die auf dem Display des MirrorCam-Systems angezeigt werden, helfen dem Fahrer oder der Fahrerin, die Abstände hinter dem Lkw besser einzuschätzen. Eingeblendet werden drei fest positionierte Linien und eine Linie, die der Fahrer vor Fahrtbeginn genau auf Höhe des Fahrzeugendes justieren kann. Der Fahrer kann insbesondere drei typische Situationen jetzt besser einschätzen: Wann ist genug Abstand für ein Ausscheren nach links? Wie sieht es beim Rangieren mit dem Abstand nach hinten aus? Wann darf der Fahrer nach Überholvorgängen wieder ungefährdet nach rechts ziehen?

Sicher auch während und nach der Pause

Verbringt der Fahrer seine Ruhepausen im Fahrerhaus, hat er auch bei abgestelltem Motor und zugezogenen Vorhängen die Möglichkeit, das Kamerasystem über Schalter am Bett und auf der Beifahrerseite für zwei Minuten zu aktivieren. Das Fahrzeugumfeld lässt sich sichten und verdächtige Aktivitäten am Lkw oder der Ladung werden schnell bemerkt. Ganz automatisch startet das System beim Öffnen der Tür – für ein jederzeit sicheres Verlassen des Fahrzeugs. 

Foto: Daimler Truck AG

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