Suzuki will wieder wachsen: 2022 wurde die Wachstumsstrategie bis 2030 vorgestellt, die ein Investitionsvolumen von 4,5 Billionen Yen – das sind etwa 31 Milliarden Euro – vorsieht, von denen fast die Hälfte in die Entwicklung und Produktion von elektrifizierten Fahrzeugen fließen soll. Wichtigstes Modell wird hier ab Ende des Jahres das Elektro-SUV eVX ein, das zuletzt auf der Japan Mobility Show stand.
Allerdings wird es wohl für alle globalen Märkte in Indien produziert, wo die Studie auch erstmals gezeigt wurde. Mit rund 4,3 Metern Länge und 60-kWh-Akku platziert Suzuki den eVX zwischen BYD Dolphin und Atto 3 oder knapp über dem VW ID.3 oder dem Opel Mokka. Und nachdem Indien günstiger produzieren kann als Japan und Suzuki dort mit Maruti Suzuki absoluter Marktführer ist, baut Maruti Suzuki baut seine Kapazitäten dort massiv aus.
Das neue Werk ist auf eine Jahreskapazität von einer Million Fahrzeuge ausgelegt und soll zum Geschäftsjahr 2028/2029 ans Netz gehen. Laut der Pressemitteilung soll das neue Werk 350 Milliarden Rupien, also umgerechnet etwa 3,84 Milliarden Euro kosten. Für Europa wichtiger ist aber die Zusatzlinie im bestehenden Werk mit einer Kapazität von 250.000 Einheiten nur für Elektromodelle, die 2026/27 anlaufen soll. Dafür werden laut Maruti Suzuki 32 Milliarden Rupien, gut 350 Millionen Euro, investiert – womit auch hier eine Million Autos gebaut werden können.
Bereits Im August 2022 begann Suzuki mit dem Bau von Fabriken für E-Autos und Akkus auch in Indien. Das Werk in Kharkhoda im Bundesstaat Haryana soll ab 2025 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 250.000 Fahrzeugen in Betrieb gehen, das Batteriewerk in Gujarat 2026. Interessanter Hintergrund: Gujarat ist der westlichste Bundesstaat Indiens, der an Pakistan sowie drei weitere indische Bundesstaaten grenzt. Gujarat hat auch eine Küste zum arabischen Meer, was die Verschiffung der Fahrzeuge erleichtert.
Was bedeutet das?
Gut für Indien, eher weniger gut für Japan oder Ungarn: Denn Suzuki schraubt seine Pkw-Kapazitäten vor allem in Indien massiv nach oben, auch weil man dort mit Maruti-Suzuki eine Marktmacht ist. Sodass sich die Produktionsanteile innerhalb der Suzuki-Gruppe massiv auf den Subkontinent verschieben. Wichtig ist jetzt ein zügiger Serienanlauf des eVX, für den wir einen Einstiegspreis von deutlich unter 40.000 Euro erwarten.