Tesla: Elon Musk will Model 2 auch in Grünheide bauen
Elon Musk ist wieder unterwegs in mehreren Missionen: Am 3.11 war er noch in London, wo er auf einem KI-Gipfel vor den Gefahren der Technologie warnte und was ein Leben ohne Arbeit bedeuten könnte, flog er danach weiter nach Berlin respektive Grünheide.
Mehr Geld für die Belegschaft in Grünheide
Im Gepäck hatte er viele „Good News“: Es gibt mehr Gehalt für die Beschäftigten. Am Rande seiner Visite wurde eine Lohnerhöhung für die Beschäftigten in der Fabrik bestätigt. Laut Musk sei die bessere Bezahlung das Ergebnis eines „internen Standard-Prozesses“ – wie der aussieht, lies er offen. Fakt ist: Mitte Oktober gab es eine mehrtägige Aktion der IG Metall in Grünheide, bei der eine Lohnerhöhung diskutiert wurde. Auch die Arbeitssicherheit wurde kritisiert. Entsprechend wurde nun reagiert: Nachdem die Löhne Mitte 2022 um rund sechs Prozent stiegen, soll ab November 2023 eine weitere Erhöhung um vier Prozent erfolgen.
Laut der lokalen Plattform RBB sollen ab Februar 2024 die Jahresgehälter der Mitarbeitenden in der Produktion um jährlich 2.500 Euro steigen. Laut Tesla ergäben sich so für die Mitarbeitenden Lohnerhöhungen von 18 Prozent binnen eineinhalb Jahren. Trotzdem will Musk in Deutschland einen Kompaktwagen montieren.
Musks Vision: Ein 25.000-Euro Stromer „Made in Germany“ ist machbar!
Er kündigte durch die Blume an, dass der 25.000-Euro-Tesla auch in Grünheide montiert werden soll. Womit er die „unmögliche“ Kombination Elektrokompaktwagen made in Germany möglich machen möchte. Diese Ankündigung wurde am 6.11. zumindest inoffiziell auf der Plattform Teslamag und bestätigt. Eine Bestätigung von Tesla selbst liegt noch nicht vor – es gibt auch noch keine konkreten Angaben zu einem etwaigen Produktionsbeginn.
Mexico, Texas und Grünheide? Die Zeit drängt!
Konkreter werden muss dazu allerdings erst die geplante Giga-Factory in Mexico, wo das künftige Einstiegsmodell für den amerikanischen Kontinent gebaut werden soll. Immerhin hat Tesla nun die behördlichen Genehmigungen für die Fabrik erhalten, die aber auch erst gebaut werden muss. Teslamag berichtet hier von Gerüchten unter Berufung auf Zulieferer, wonach Tesla erst 2026 oder 2027 in Mexiko mit der Produktion beginnen könnte. Mehrfach kolportiert wurde aber ein Produktionsstart 2025, zumal in Elon Musks Biographie steht, dass das Einstiegsmodell zuerst in Austin/Texas gebaut werden soll. Der Vorteil von Austin und Grünheide wäre, dass man das neue Modell einfach in bestehende Anlagen integrieren könnte und so früher am Start wäre. Zumal auch andere Hersteller, allen voran Stellantis mit dem Citroën ë-C3 und der Volkswagen-Konzern günstige Elektromodelle angekündigt haben.
Das Einstiegsmodell steht aber auf einer ganz anderen Plattform als das in Austin und Grünheide montierte Model Y. Die Produktionskosten der „Next Generation Vehicles“ sollen um bis zu 50%(!) sinken bei bis zu 40%(!) weniger Flächenbedarf. Nur so könnte es mit der Kompaktwagenmontage in Deutschland klappen.
Was bedeutet das?
Elon Musk steht unter Druck: Die aktuellen Baureihen haben ihren Beliebtheits- und Absatzzenith erreicht: In China macht vor allem BYD massiv Druck, in Europa bietet Citroën ab 2024 den ë-C3 an, der bei deutlich unter 25.000 Euro startet. Und dürfte Derivate von Fiat und Opel in der Pipeline haben. Auch VW will ab 2025 mitmischen. zudem ist Volvo mit dem knapp 35.000 Euro teuren bärenstarken EX30 an den Start gegangen Weshalb das kompakte „Model 2“ bald kommen muss, um sich rechtzeitig ein Kuchenstück vom Markt der kompakten und bezahlbaren Stromer zu sichern. Deshalb könnte das Basismodell zumindest zu Beginn in Austin und Grünheide montiert werde, denn von der „Giga Mexico“ existiert bisher nur die Baugenehmigung.