Tesla: Model S und X in den USA als Standard Range
Manche Ideen muss man nicht verstehen: Zum Beispiel die, dass die neuen Standard-Range-Modelle von Model S und X die gleichen Akkus tragen wie die Long Range Modelle, die verfügbare Kapazität aber künstlich limitiert wird! Wie der in Regel sehr gut informierte Twitter-User @SawyerMerritt schreibt, habe Tesla bereits bestätigt, dass die neuen Standard-Range-Versionen per Software begrenzt seien und keine einfacheren LFP-Akkus nutzen.
Es bleibt auch bei der Zweimotorigkeit und damit Allradantrieb: Die neuen Standard-Range-Varianten des Model S und X nutzen weiter einen Allradantrieb und können in 3,7 bzw. 4,0 Sekunden auf 60 mph (96 km/h) beschleunigen. Aber: Die Spitzenleistung ist geringer als bei den Long-Range-Varianten. Beim Long Range nennt Tesla auf der Website mit 493 kW (Original-Angabe 670 PS) angegeben, während für das Standard-Range-Modell 361 kW (491 PS beim Model S) bzw. 364 kW (495 PS beim Model X) genannt wird.
Beim abgeregelten Topspeed und dem Gewicht unterscheiden sich die jeweiligen Long-Range- und Standard-Range-Varianten nicht, alle Versionen können an den Superchargern mit bis zu 250 kW laden. Keine Abstriche gibt es auch bei der Anhängelast des Model X Standard Range von 2.267 Kilogramm (5.000 Pounds).
Beim Model S fehlen per digitaler Begrenzung 85 Meilen oder umgerechnet rund 137 Kilometer, beim Model X 79 Meilen oder umgerechnet rund 127 Kilometer auf die Long-Range-Versionen. Anders als beim früheren Model S 60, das ein per Software eingeschränktes Model S 75 war, wird es offenbar nicht die Möglichkeit geben, die volle Reichweite des Long Range per Update freizuschalten – auch wenn der nötige Akku hierfür im Fahrzeug verbaut ist. @SawyerMerritt erklärt dazu:
„Tesla plant nicht, in Zukunft Firmware-Upgrades für mehr Reichweite oder Leistung anzubieten.“
Laut der US-Website von Tesla sollen die Auslieferungen bereits im September 2023 starten. In Europa ist die neue Standard-Range-Version bisher noch nicht im Konfigurator gelistet.
Was bedeutet das?
So ganz muss man die neuen „Basismodelle“ von Tesla nicht verstehen: Denn im Grunde sind sie künstlich downgegradete Long-Rang-Modelle, die 10.000 Dollar billiger sind. Weshalb Tesla hier nicht ein wirklich ein einmotoriges Modell mit kleinerem Akku und weniger Gewicht baut, erschließt sich nicht so ganz, denn „Standard-Range“ wird so auch immer zu „Frust-Range“ – man hätte ja eigentlich einen Long Range…man darf gespannt sein, wann findige Hacker diese Limitierung „knacken“ – oder Tesla für 10.000 Dollar(?) eine Freischaltung anbietet…