Toyota: Neuer C-HR - Design unter Strom, Antrieb weiter Hybrid

Schaut futuristischer aus denn je, wird aber weiter von Voll- und Plug-in-Hybriden angetrieben. Die sollen als Brücke fungieren, bis die angekündigte E-Offensive der Japaner greift. In Sachen Sicherheit und Raumeffizienz lässt man weiter nichts anbrennen. Und die Hybride sind effizienter und kraftvoller.

Geht cross: Für eine flache Silhouette sorgt das tief gezogene Dach und eine hohe Fensterlinie. Dennoch soll innen viel Platz sein. | Foto: Toyota
Geht cross: Für eine flache Silhouette sorgt das tief gezogene Dach und eine hohe Fensterlinie. Dennoch soll innen viel Platz sein. | Foto: Toyota
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der erste Toyota C-HR war ein Meilenstein sowohl für die Marke Toyota als auch für das europäische C-SUV-Segment. Jetzt geht die nächste Generation des für den Hersteller "Eroberungsmodells" an den Start, optisch deutlich verbessert, antriebsseitig allerdings nur als Voll- und Plug-in-Hybrid. Die rein elektrische Rolle überlässt man weiterhin dem Crossover bz4X. Dabei legt die futuristische Optik durchaus einen E-Antrieb nahe und der Hersteller hatte jüngst eine reine Elektrooffensive angekündigt. Doch da war die Entwicklung des CH-R schon vollendet.

Vier elektrifizierte Antriebe

Der Hersteller bietet somit für den neuen C-HR vier elektrifizierte Antriebe an – ein Portfolio, das den sogenannten "Multi-Powertrain-Ansatz" auf dem Weg zur CO2-Neutralität demonstrieren soll. Man verschaffe den Kunden so Zugang zu erschwinglichen und praktischen Fahrzeugen, die eine sofortige CO2-Reduzierung ermöglichten und einen erfolgreichen Übergang zur emissionsfreien Mobilität gewährleisteten, argumentiert der Anbieter. Das Programm umfasst 1,8- und 2,0-Liter-Hybridantriebe sowie einen 2,0-Liter-Plug-in-Hybrid. Der 2,0-Liter-Hybrid wird zusätzlich in Verbindung mit dem intelligenten Allradantrieb (AWD-i) angeboten. Die wichtigsten Komponenten des Hybridsystems der fünften Generation wurden umfassend überarbeitet, um Größe und Gewicht zu reduzieren.

Zum Einsatz kommen unter anderem ein neues Transaxle-Getriebe und eine neue Steuereinheit (Power Control Unit – PCU) sowie eine leistungsfähigere Hochspannungsbatterie. Der neue 1,8-Liter-Hybrid (140 PS) aus dem Corolla sei dabei auf hohe Wirtschaftlichkeit ausgerichtet, dabei aber kraftvoller als der aktuelle 1,8-Liter-Hybrid der ersten Generation des C-HR. Noch mehr Leistung bietet der 198 PS starke 2,0-Liter-Hybrid, der ein begeisterndes Hybrid-Fahrerlebnis mit kompromissloser Effizienz verbindet. Der Plug-in-Hybrid bringt es auf 223 PS Systemleistung und kombiniert müheloses, rein elektrisches Fahren im alltäglichen Einsatz mit hocheffizienter elektrifizierter Hybrid-Power für längere Fahrten.

Fährt sich wie elektrisch - aber halt nicht so weit

Das Antriebsystem soll eine hohe elektrische Reichweite mit einem „One Pedal“-ähnlichen Fahrerlebnis verbinden. Das System passt den Fahrmodus automatisch an, um die Energieeffizienz zu optimieren, und erkennt die besten Gelegenheiten zum Aufladen, wenn das Fahrzeug der Route des Navigationssystems folgt. Eine neue Geofencing-Funktion sorgt dafür, dass das Modell automatisch in den EV-Betrieb wechselt, wenn das Fahrzeug in eine Umweltzone einfährt. Die Batterienutzung wird dabei schon während der gesamten Fahrt optimiert. Zusätzliche Traktion und Stabilität beim Anfahren, in Kurven oder auf rutschigem Untergrund bietet die AWD-i-Option, die für den 2,0-Liter-Hybrid erhältlich ist. Der kompakte und drehmomentstarke Elektromotor-Generator an der Hinterachse sorgt in einem breiten Geschwindigkeitsbereich und bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen für Unterstützung.

Agilere und direktere Fahreigenschaften

Die neuen Antriebe sollen "ein intuitiv kontrollierbares Beschleunigungsverhalten" bieten, man verspricht eine noch direktere Verbindung zwischen den Gaspedalbewegungen und der Fahrzeugreaktion. Fahrwerk, Bremsen und Lenkung wurden ebenfalls neu konzipiert und abgestimmt. Nichts anbrennen lässt man in allen Versionen beim Thema Sicherheit: Das sogenannte Safety Sense Portfolio wurden erweitert und verbessert, künftige Software-Updates können „over the air“ aufgespielt werden. Neu ist die sogenannte Beschleunigungsunterdrückung, die eine plötzliche Betätigung des Gaspedals verlangsamt, wenn die Gefahr eines Zusammenstoßes mit einem vorausfahrenden Fahrzeug besteht. Ebenfalls neu ist der proaktive Fahrassistent (PDA), der bei niedrigen Geschwindigkeiten für ein sanftes Abbremsen sorgt, wenn der Fahrer sich einem langsameren vorausfahrenden Fahrzeug oder einer Kurve nähert und dabei vom Gaspedal geht. Der Lenkassistent erkennt eine vorausliegende Kurve und passt die Lenkkraft an, um dem Fahrer ein sanftes und stabiles Einlenken zu ermöglichen. Optional sind unter anderem ein Spurwechselassistent mit Querverkehrswarner, eine Fahrerüberwachung, ein Matrix-LED-Fernlichtsystem mit Kamerasteuerung zur Anpassung der Lichtverteilung erhältlich.

Nachhaltigkeit und Reduzierung der CO2-Emissionen

Auch in Sachen Kreislaufwirtschaft will man vorankommen: Recycelte Materialien wurden doppelt so viele verwendet, für mehr als 100 verschiedene Teile, etwa ein neuer Stoff für die Sitzbezüge aus recycelten PET-Flaschen. Die Stoßstangen bestehen aus einem neuen Harzmaterial, das beim Formen vorgefärbt wird – das soll Hunderte von Tonnen CO2 einsparen. Automatisierte Lackierverfahren mit Farben auf Wasserbasis und durch ein neues tierfreies Material als Lederalternative für den Lenkradbezug sollen weitere Beiträge zur Nachhaltigkeit liefern, neue hochfeste Stähle und ein neues Design für das Panoramadach das Fahrzeuggewicht senken. Das feste Panoramadach verfügt über eine infrarotreduzierende Low-E-Beschichtung, die im Winter die Wärme im Innenraum hält und bei sonnigem Sommerwetter eine Überhitzung verhindert. Dadurch werde eine herkömmliche Sonnenblende überflüssig, was fünf Kilogramm Gewicht einspart, die Kopffreiheit um 3 Zentimeter erhöht und zu einer geringeren Nutzung der Klimaanlage führt, wie die Japaner werben.

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