Neben Defender und G-Modell ist der Toyota Land Cruiser ein Urgestein, dessen Geschichte zurückreicht bis ins Jahr 1951, als der damals „Toyota BJ“ genannte Geländewagen erstmals auf die Straßen rollte. Das Modell war für die rauesten Umgebungen gemacht und als erstes Fahrzeug überhaupt erreichte der Land Cruiser die sechste Bergstation an den Hängen des Mount Fuji. Seitdem steht der Landcriuser weltweit für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Die vielfältigen Erfahrungen der Kunden sind in den vergangenen Jahrzehnten in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Modells eingeflossen, von dem bis heute mehr als 11,3 Millionen Einheiten in über 170 Ländern verkauft wurden. Das macht den Land Cruiser zu einem der erfolgreichsten Toyota Modelle – wobei das immer auf die Betrachtungsweise ankommt.
Entwarnung für die Hardcore-Fans: Es bleibt beim Leiterrahmen – der wurde noch steifer
Wichtig: Der neue Land Cruiser behält seine klassische, robuste Leiterrahmenkonstruktion bei. Genau wie sein großer Bruder Land Cruiser 300 (der in Westeuropa nicht erhältlich ist) baut er auf der GA-F Plattform von Toyota auf, die im Vergleich zu den Vorgängergenerationen eine deutlich bessere Geländegängigkeit ermöglichen soll. Gleichzeitig soll das neue Modell leicht zu manövrieren sein und bietet mehr Komfort auf der Straße.
Der neue Rahmen ist 50 Prozent steifer, die kombinierte Karosserie- und Rahmensteifigkeit ist um 30 Prozent höher. All dies soll das Ansprechverhalten, Handling und Fahrkomfort verbessern. Durch die optimierte Radaufhängung konnte der Federweg der Räder nochmals erhöht werden – ein Schlüsselfaktor für die noch bessere Geländegängigkeit des Modells.
Zum ersten Mal verfügt ein Land Cruiser über eine elektrische Servolenkung (Electric Power Steering, EPS), was Schläge bei Fahrten auf unebenem Gelände reduziert. Die Technik sorgt auch für eine sanftere und direkte Lenkung bei allen Geschwindigkeiten und ermöglicht darüber hinaus den Einsatz eines Spurhalteassistenten, der als Teil von Toyota Safety Sense Einzug im Land Cruiser hält.
Entkoppelbarer vorderer Stabilisator – erstmals bei Toyota
Noch geländegängiger wird der neue Land Cruiser durch einen neuen, entkoppelbaren vorderen Stabilisator (Stabiliser with Disconnection Mechanism, SDM). Diese Technologie nutzt auch Jeep beim Wrangler und sie kommt erstmalig bei Toyota zum Einsatz und ermöglicht es dem Fahrer, die Einstellung des Stabilisators über einen Schalter am Armaturenbrett zu ändern. Dadurch lässt sich das Fahrverhalten auf unebenen Straßen anpassen und Komfort und Handling bei Straßenfahrten verbessern.
Auch offroad soll der neue Landcruiser besser werden
Neue Upgrades für den Multi-Terrain Monitor und Multi-Terrain Select bieten weitere Unterstützung abseits befestigter Wege. Dank einer hochauflösenden Kamera bietet der Multi-Terrain Monitor dem Fahrer eine klare Sicht auf die unmittelbare Umgebung und den Untergrund des Fahrzeugs; das Multi-Terrain Select System passt das Fahrverhalten des Fahrzeugs automatisch an die Anforderungen des Geländes an.
Die Antriebe: Es bleibt beim Diesel, der ab 2025 auch mildhybridisiert wird
In Westeuropa bietet Toyota den Land Cruiser mit einem 2,8-Liter-Turbodieselmotor an, der ein ausgewogenes Verhältnis von Kraftstoffeffizienz und Leistung aufweist. Das Aggregat leistet 150 kW/204 PS und ist an ein Achtgang-Automatikgetriebe gekoppelt. Die maximale Anhängelast beträgt 3.500 Kilogramm. Anfang 2025 folgt ein elektrifizierter Antriebsstrang, der den leistungsstarken und effizienten Dieselmotor mit einem 48-Volt-Mildhybrid-System kombiniert (das Fahrzeug ist noch nicht bestellbar und noch nicht homologiert).
Design: Endlich wieder charakterstark und kantig
Optisch geht der Land Cruiser wieder einen großen Schritt Richtung Charakterstärke. Die Karosserieteile sind laut Toyota so konzipiert, dass sie im Falle einer Beschädigung leicht ausgetauscht werden können. Der neue Land Cruiser ist 4.920 Millimeter lang, 1.980 Millimeter breit und 1.870 Millimeter hoch; der Radstand beträgt 2.850 Millimeter. Ein besonderer Fokus lag auf der Rundumsicht des Fahrers: Dazu tragen die flache Motorhaube und Gürtellinie sowie tiefliegende Seitenscheiben bei.
Optional mit fünf oder sieben Sitzen
Es gibt ihn als Fünf- und Siebensitzer – auf Bedienexperimente verzichtet Toyota: Es bleibt bei einer horizontal angeordneten Instrumententafel und vielen Schaltern, die so geformt sind, dass sie auch bei Fahrten in schwierigem Gelände leicht zu bedienen sind.
Der neue Land Cruiser verfügt über fortschrittliche Assistenzsysteme, die unter dem Oberbegriff Toyota T-Mate gebündelt werden. An Bord ist die neueste Generation von Toyota Safety Sense, die häufige Unfallrisiken erkennt, davor warnt und den Fahrer bei Bedarf mit gezielten Brems- und Lenkeingriffen unterstützt.
Auch der Land Cruiser startet mit einer First Edition
Zur Markteinführung des neuen Modells legt Toyota eine First Edition auf, die Kunden in der ersten Vorverkaufsphase ab Oktober 2023 reservieren können. Die Version ist in Europa auf rund 3.000 Exemplare limitiert und verfügt über spezielle Styling-Merkmale wie klassische Rundscheinwerfer und die zwei Zweifarb-Lackierungen Sand und Smoky Blue. Weitere Einzelheiten werden zum Verkaufsstart bekannt gegeben.
Was bedeutet das?
Der Land Cruiser gehört zu den ganz großen charakterstarken Assets von Toyota. Und im Gegensatz zu Jeep, Land Rover und Mercedes-Benz, wo man mehr und selbsttragend und elektrisch denkt, bleibt Toyota hier dem Uralt-Rezept Leiterrahmen plus Diesel treu. Was wie das Design Charakterstärke beweist – das Modell aber in einer Nische belassen wird.