TÜV & ADAC: LNG-Trucks können günstiger sein als Diesel

Mit einem Gesamkostenkalkulator wollen TÜV Rheinland und ADAC Unternehmern die Entscheidung erleichtern, ob sich ein LNG-Truck lohnt. Das könne durchaus schon heute der Fall sein, so das Votum.

Strecke machen: ADAC und TÜV halten den LNG-Antrieb für die derzeit einzige plausible Alternative zum Diesel, jedenfalls im Fernverkehr. | Foto: Zukunft Erdgas/Jonas Friedrich
Strecke machen: ADAC und TÜV halten den LNG-Antrieb für die derzeit einzige plausible Alternative zum Diesel, jedenfalls im Fernverkehr. | Foto: Zukunft Erdgas/Jonas Friedrich
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Gemäß einer aktuellen Untersuchung des ADAC Mittelrhein (Koblenz) und des TÜV Rheinland lassen sich mit flüssigem Erdgas (LNG) betriebene Lkw schon heute kostengünstiger als ihre Diesel-Pendants betreiben. Die Studienautoren stellten zudem fest, dass aktuell neben Diesel und Flüssigerdgas keine Antriebsart verfügbar sei, die über Kleinserien oder Prototypen hinausgehe.

"Bei Brennstoffzellen-, Oberleitungs- und Batteriebetrieb sind Technologie und Infrastruktur für den Unternehmensalltag noch nicht genügend ausgereift", urteilt Stefan Behrning, Leiter des Kompetenzzentrums für alternative Antriebe beim TÜV Rheinland.

Durch die Analyse verschiedener Studien zu alternativen Antrieben im Fernlastverkehr hätten ADAC und TÜV einen Gesamtkostenkalkulator entwickelt, der von den Anschaffungs- bis zu den Wartungskosten alle relevanten Parameter berücksichtigt, um die verschiedenen Antriebsarten in Hinblick auf ihre WIrtschaftlichkeit miteinander vergleichbar zu machen.

„Der neue Gesamtkostenkalkulator ist für große wie kleine Unternehmen, die neue Fahrzeuge kaufen möchten, eine wichtige Entscheidungsgrundlage“, wirbt Klaus Manns, Vorsitzender des ADAC Mittelrhein.

So wiesen LNG-Lkw laut Untersuchung zwar höhere Anschaffungskosten auf, allerdings sei der Kraftstoff deutlich günstiger als bei Diesel-Lkw, hinzu komme die Mautbefreiung bis 2023. Mit Reichweiten von 1.000 Kilometern seien sie Wasserstoff- und Batterie-Lastwagen zudem zusätzlich überlegen. Auch die aktuelle Lage in Sachen Infrastruktur spreche zunehmend für den Flüssigerdgas-Antrieb. Momentan werden bundesweit 23 LNG-Tankstellen verzeichnet, 17 weitere sollen in diesem Jahr folgen. Wasserstoff-Tankstellen für Lkw seien dagegen kaum vorhanden. Auch das Schnelllade-Netz für strombetriebene Lastwagen müsse erst weiter aufgebaut werden, argumentieren der ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland.

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