Urlaub mit Caravan – Tipps für Unerfahrene

Im Corona-Jahr ist Camping-Urlaub besonders beliebt. Caravan-Neulinge sollten dabei jedoch ein paar Tipps beherzigen.

 Fahren mit Caravan ist eine besondere Herausforderung. (Foto: ADAC/Uwe Rattay)
Fahren mit Caravan ist eine besondere Herausforderung. (Foto: ADAC/Uwe Rattay)
Christine Harttmann

Was vielen Anfängern mit Wohnanhänger nicht bewusst ist: Sie fahren einen kleinen Lastzug. Sportliche Fahrweise sollte also, so der Rat des ADAC, tabu sein. Das Auto beschleunigt nur zäh, und Überholvorgänge dauern wesentlich länger als ohne Anhänger. Vorausschauendes Fahren sei daher, so der Tipp, besonders wichtig: Langsam anfahren und weich bremsen sei die sicherste und sparsamste Fahrweise. Vorsicht ist zudem in Kurven geboten, denn die Fliehkraft zieht den Anhänger nach außen. Besonders gefährlich für Gespanne ist Seitenwind. Auf Brücken sind die Böen heftiger zu spüren. Jeder Bus oder Lkw versetzt dem Caravan beim Vorbeifahren einen Stoß. Sollte der Caravan trotz aller Vorsicht ins Schlingern kommen, helfe, so der ADAC, nur ein beherzter Tritt aufs Bremspedal. Bei gewölbter Fahrbahn neige sich ein hoher Anhänger manchmal so sehr zur Seite, dass er Laternen, Bäume oder Hauskanten streifen könne.

Die Fahrer sollten außerdem Höhe und die Breite ihres Anhängers nicht vergessen. Vor allem Tunnel können da problematisch werden. Auf Autobahnraststätten sind die Wege zu den Pkw-Parkplätzen oft mit einem Metallgestänge überdacht. Wer das nicht umreißen will, sollte unbedingt der Caravanbeschilderung folgen und dort parken, keinesfalls aber auf Lkw-Parkplätzen.

Nicht nur für Anfänger, auch für Erfahrene sind Fahrten mit dem Gespann über Bergpässe eine echte Herausforderung. Der ADAC empfiehlt, steile und lange Pässe zu meiden und besser einen Umweg in Kauf zu nehmen. Wer es dennoch wagen möchte, sollte in den frühen Morgenstunden oder vor Sonnenaufgang die Bergtour angehen. Dann ist die Lufttemperatur niedriger und weniger Verkehr unterwegs. Empfehlenswert sind Pkw mit Automatik-Getriebe und Berganfahrhilfe – sie verhelfen dem Anfänger zu einer entspannten Anreise.

Apropos Temperatur: Beim Bergauffahren sollte man auf die Temperaturanzeige fürs Kühlwasser achten. Gerät der Zeiger in den roten Bereich, muss man sofort anhalten und den Motor auskühlen lassen. Auch die Kupplung kann zu heiß werden, wenn man sie im Kolonnenverkehr öfter schleifen lassen muss. Ebenso kann es den Bremsen ergehen. Dies gilt vor allem beim Bergabfahren: Dann lässt die Bremskraft nach und der Bremsweg verlängert sich zusätzlich.

Immer wieder wird beim Packen die Zuladung überschritten. Das kann gerade im Ausland zu empfindlichen Strafen führen und auch das Zugfahrzeug überfordern. Der ADAC empfiehlt, den Caravan so zu wählen, dass seine zulässige Gesamtmasse etwa 200 kg unter der maximal erlaubten Last des Zugfahrzeugs bleibt. Der ADAC empfiehlt Caravan-Neulingen ein spezielles Fahrsicherheitstraining. Dabei gewinnt man schnell ein Gefühl für die Besonderheiten und Herausforderungen beim Fahren mit einem Gespann.

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