Vernetzung: Bosch und Microsoft beschließen Zusammenarbeit

Eine gemeinsame Plattform soll Know-how aus Autoindustrie und Cloud Computing vereinen, damit die Software schneller, einfacher und über den Auto-Lebenszyklus updatefähig wird.

Mehr als Einsen und Nullen: Bosch hat erkannt, dass die Software Schlüsselelement im Auto ist und verstärkt mit Microsoft-Hilfe seine Anstrengungen. | Foto: Bosch
Mehr als Einsen und Nullen: Bosch hat erkannt, dass die Software Schlüsselelement im Auto ist und verstärkt mit Microsoft-Hilfe seine Anstrengungen. | Foto: Bosch
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Nach dem Volkswagen-Konzern sucht auch der internationale Automobilzulieferer Bosch die Nähe zum Softwaregiganten Microsoft und hat die Entwicklung einer gemeinsamen Softwareplattform für die nahtlose Vernetzung von Autos und Cloud angekündigt. Ziel sei es, dass Fahrzeugsoftware künftig schneller, einfacher und während des gesamten Autolebens weiterzuentwickeln und das Aufspielen via Cloud auf die Steuergeräte und Fahrzeugrechner zu ermöglichen. Die Softwareplattform basiert auf Microsofts Cloud-Computingsystem Azure und beinhaltet ebenso Bausteine von Bosch. Darüber hinaus wollen die Unternehmen Tools realisieren, die den Prozess der Softwareentwicklung, auch über Unternehmensgrenzen hinweg, deutlich effizienter machen.

Kosten senken, Tempo erhöhen

Dank der neuen Plattform ließen sich Innovationszyklen verkürzen und die Entwicklungskosten für Fahrzeugsoftware reduzieren und neue Funktionen und digitale Dienste schneller ins Auto bringen, so die Hoffnung des Stuttgarter Konzerns. Die Entwicklungskooperation vereine die Software-, Elektronik- und Systemkompetenz des weltweit führenden Automobilzulieferers mit dem Know-how von Microsoft aus den Bereichen Softwareentwicklung und Cloud Computing, zeigte man sich überzeugt. Geplant ist, bis Ende 2021 die neue Softwareplattform für neue Fahrzeugprototypen nutzbar zu machen.

„Mit Software-Updates Over-the-Air bringt Bosch bereits heute Autos sicher auf den aktuellen Stand. Dank einer durchgängigen Plattform für Software-definierte Fahrzeuge wollen wir Automobilhersteller künftig noch besser dabei unterstützen, neue Funktionen schneller zu entwickeln und auf die Straße zu bringen“, glaubt Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.

Scott Guthrie, Executive Vice President Cloud + AI bei Microsoft, sieht Software immer mehr zum zentralen Unterscheidungskriterium in der Automobilindustrie werden. Man wolle die Anbieter dabei unterstützen, "einzigartige Mobilitätsdienste für PKW und Nutzfahrzeuge schneller und in großem Umfang zur Verfügung zu stellen.“

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