Zulassungen: Mehr E-Autos als Diesel

Dank der üppigen Prämien bleiben die Stromer "auf dem Gas" - und überholten im Verein mit den weiter gefragten PHEVs die Diesel knapp. Das Gros sind aber immer noch Benziner, meistverkaufte Klass die SUV.

Stromer statt Diesel: Die E-Fahrzeuge setzten sich bei den Zulassungen vor die Selbstzünder, allerdings dank PHEV-Schub. | Foto: VW
Stromer statt Diesel: Die E-Fahrzeuge setzten sich bei den Zulassungen vor die Selbstzünder, allerdings dank PHEV-Schub. | Foto: VW
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Jedes zehnte neuzugelassene Auto in Deutschland war laut KBA-Statistik im April ein reines Elektrofahrzeug, jedes achte verfügte über einen Hybrid-Antrieb. Damit kommen die elektrifizierten Fahrzeuge auf einen Marktanteil von 22,2 Prozent und überholen die Diesel knapp (21,9 %). In absoluten Zahlen gab es 23.816 neu zugelassene Elektro-Pkw (BEV), eine starke Steigerung von +413,8 Prozent und einen Anteil von 10,4 Prozent. Es kamen 64.094 Hybrid-Pkw (27,9 %/+286,7 %), darunter 26.988 Plug-in-Hybride (11,8 %/+380,4 %) zur Neuzulassung.

„Die Erholung des Pkw-Marktes lässt weiter auf sich warten. Angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Krise und die Halbleiterproblematik geben die aktuellen Zahlen allerdings nicht das wahre Potenzial des Marktes wieder", beurteilt Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller die Zahlen.

1.028 Pkw mit Flüssiggasantrieb erzielten einen deutlichen Zuwachs von +438,2 Prozent. Ihr Anteil lag bei 0,4 Prozent. 399 Erdgasfahrzeuge erzielten ein Plus von +39,5 Prozent, wobei der Anteil 0,2 Prozent betrug. Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren (90.072) nahmen um +49,4 Prozent zu, so dass ihr Anteil bei 39,2 Prozent lag. 50.195 Pkw waren mit der Kraftstoffart Diesel ausgestattet. Nach einem Zuwachs von +29,2 Prozent erreichten sie einen Anteil von 21,9 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw verringerte sich um -16,3 Prozent und lag bei 126,4 g/km.

Mit 229.650 neu zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) lag der April 2021 um +90,0 Prozent über dem Vorjahreswert, wobei dieser im Vorjahr extrem schwach ausfiel mit 16 Prozent unter langjährigem Mittel. Die bisherige Jahresbilanz weist mit 886.102 Pkw einen Zuwachs von +7,8 Prozent aus. Die gewerblichen Zulassungen (65,7 %) stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat um +115,0 Prozent, die der Privaten (34,3 %) um +55,5 Prozent.

Kleiner Dämpfer für Tesla

Markenseitig konnten alle deutschen Hersteller Zuwächse erzielen, die bei Opel (+174,6 %), Mercedes (+158,5 %) und VW (+108,4 %) sogar dreistellig ausfielen. Den größten Anteil an den Neuzulassungen beanspruchte die Marke VW (18,8 %). Bei den Importmarken sorgten Mazda (+147,2 %), Nissan (+146,1 %), Jeep (+141,8 %), Hyundai (+135,0 %), Peugeot (+123,4 %), Citroen (+115,2 %) und Ssangyong (+106,9 %) für die höchsten Zulassungssteigerungen in der Monatsbilanz. Bis auf Tesla (-23,8 %) gab es bei allen anderen Importmarken ebenfalls Zuwächse. Mit einem Neuzulassungsanteil von 5,9 Prozent war Skoda (+88,4 %) erneut die anteilsstärkste Importmarke.

SUV weiter vorn

Mit 24,4 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (+128,5 %). Die Kompaktklasse erreichte nach einer Steigerung um +68,2 Prozent einen Anteil von 17,8 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen (14,2 %/+93,2 %). Die Minis (5,5 %/+177,6 %) konnten im April die meisten Zugewinne verzeichnen, gefolgt von den Mini-Vans (1,3 %/+157,3 %). Deutliche Steigerungen konnten ebenfalls die Oberklasse (0,9 %/+113,6 %), die Obere Mittelklasse (3,3 %/+107,8 %) sowie die Wohnmobile (3,6 %/+93,8 %) erzielen.

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