Ruf Teddybär 1-4

Viele Lkw-Fahrer haben eine ausgesprochen hohe soziale Sensibilität.

Bewegen mit Herz
Bewegen mit Herz
Redaktion (allg.)

Sie engagieren sich nicht nur für in Not geratene Menschen, sondern sie helfen auch, wo sie nur können. Ein besonders positives Beispiel ist die Kraftfahrer-Initiative „Bewegen mit Herz“. Damit noch mehr Menschen auf den gemeinnützigen Verein zur Förderung von benachteiligten und bedürftigen Kindern aufmerksam werden, rollt jetzt sogar ein besonderer Sattelzug mit dem Gesicht von Jonny Hill über die Straßen.

Jonny Hill? Richtig, da war doch mal was ... Er ist Sänger und rührte mit seinem Hit „Ruf Teddybär 1-4“ in den 1980-er Jahren ein Millionenpublikum. Die Geschichte des Erfolgssongs ist schnell erzählt und hat sich in die Herzen vieler Menschen eingebrannt: Ein kleiner Junge im Rollstuhl greift zuhause zum CB-Funkgerät und erzählt einem Lkw-Fahrer über sein Leben. Der Vater des Jungen, der ihn immer mal mitnehmen wollte, war auch Lkw-Fahrer. Aber er ist tödlich verunglückt.

Und die Mutter arbeitet bis spät, um das Überleben der Familie zu sichern. Betroffen von dem Schicksal steuern im Laufe der Unterhaltung 18 Lkw-Fahrer kurzentschlossen die Adresse des kleinen Jungen an und drehen eine Runde nach der anderen mit ihm. „Ich habe noch nie ein Kind gesehen, das so restlos glücklich war“, heißt es in einer Textpassage. Worte, die nachdenklich machen und Jahrzehnte nach der Veröffentlichung zur Gründung des Vereins „Bewegen mit Herz“ geführt haben.

„Jonny Hill hat uns mit seinem Song tatsächlich auf diese Idee gebracht“, erzählt Vorsitzender Andreas Böcker bei der Übergabe des Sattelaufliegers im münsterländischen Ladbergen. Wenig später sieht Jonny Hill dann zum ersten Mal die elfenbeinweiße DAF-Zugmaschine von Spediteur Björn Dinski und dem Auflieger, der ihm und dem Verein gewidmet ist.

Selbst viele junge Leute aus der Lkw-Szene, von denen man es irgendwie gar nicht vermutet hätte, stehen Schlange. „Ruf Teddybär 1-4 zeigt jedem von uns, worauf es im Leben eigentlich ankommt. Eine der Gründerinnen von „Bewegen mit Herz“ ist Ulrike Müller aus Bad Soden Salmünster. Seit 24 Jahren arbeitet sie als Lkw-Fahrerin und gilt als das Herz des Vereins.  „300 Mitglieder haben wir mittlerweile und unsere Aktion wird immer populärer“, berichtet die 43-Jährige.

Auch Hill ist überglücklich, dass sich an der Aktion „Bewegen mit Herz“ so viele couragierte Menschen beteiligen. Erst gar nicht zu reden von Björn Dinski, mit dessen Auflieger die Botschaft des Vereins nun noch bekannter wird. Dinski ist kein Freund großer Worte: „Ich bin einfach nur stolz. Sehr stolz sogar“, sagt der selbstfahrende Unternehmer und steigt in seinen 460 PS starken DAF XF.

Und auch Jonny Hill bereitet sich auf den Heimweg vor. Die Anstrengungen des Nachmittags im Münsterland sind ihm anzusehen. Aber er ist froh, bei der Premiere des Jonny-Hill-Aufliegers selbst dabei gewesen zu sein: „Es war mir eine sehr große Ehre. Und es ist schön, in der Initiative „Bewegen mit Herz“ so viele Freunde gefunden zu haben. Das tut richtig gut“. Bei der Träne, die er sich in diesem Moment aus dem Augenwinkel wischt, weiß man nicht genau, ob sie durch die Temperaturen des Nachmittages entstanden ist oder ob sie seine wirkliche Ergriffenheit zeigt. Wie auch immer....

Fotos: Norbert Böwing

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